Zur „Wirklichkeit der Entwicklungspolitik“

18.11.2014: Die Welthungerhilfe wertet aus: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit der deutschen Entwicklungspolitik.

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Zur „Wirklichkeit der Entwicklungspolitik“

Seit 1993 analysieren unsere Mitgliedsorganisation Welthungerhilfe und terre des hommes kritisch die Entwicklungspolitik der Bundesregierung. Jedes Jahr geben die beiden Hilfswerke einen Schattenbericht zu den Aktivitäten der Bundesregierung heraus.

Der diesjährige 22. Bericht zur „Wirklichkeit der Entwicklungspolitik“ befasst sich aus mit der Frage, ob die deutsche Entwicklungspolitik die anstehenden politischen Großereignisse (G7, Post 2015, Klima) des Jahres 2015 gerüstet ist. Mit Empfehlungen wollen die beiden Organisationen die Strategien der Entwicklungspolitik für die nächsten 15 Jahre im Sinne einer nachhaltigen Entwicklungsagenda beeinflussen.

Der neue Bundesentwicklungsminister Gerd Müller war sichtlich bemüht, neue Akzente zu setzen. Ein Fokus galt einer „Welt ohne Hunger“. Von April bis November 2014 erarbeitete er mit breiter gesellschaftlicher Beteiligung eine Zukunftscharta, die Leitlinien zukünftiger Entwicklungspolitik formuliert. Diese Charta zu konkretisieren, wird eine entscheidende Aufgabe sein.

Die Gestaltung der „Post-2015-Agenda“ wird 2015 für die Entwicklungspolitik ein Schlüsseljahr sein. Beim Weltklimagipfel in Paris muss die Staatengemeinschaft unter Beweis stellen, ob sie in der Lage ist, sich auf effektive Maßnahmen gegen den Klimawandel und seine verheerenden Folgen zu einigen. In einer Reihe weiterer Weltkonferenzen, allen voran die UN-Konferenz über Entwicklungsfinanzierung, werden 2015 die Kooperationsbereitschaft und Entscheidungsfähigkeit der Regierungen auf dem Prüfstand stehen.

Mit Blick auf die Gipfel im Jahr 2015 erwarten Welthungerhilfe und terre des hommes von Bundesregierung und Bundestag, dass sie

  • die Post-2015-Agenda umfassend unterstützen;
  • sich bei den Klimaverhandlungen ausdrücklich zu den Rio-Prinzipien bekennen und damit die unterschiedliche Verantwortung der Länder für die Wiederherstellung des Ökosystems und die Anpassung an Umweltschäden anerkennen;
  • in der EU und in der UN den SDG-Kompromiss weiterentwickeln und konkretisieren;
  • im Dialog mit der deutschen Zivilgesellschaft einen Vorschlag für ambitionierte Nachhaltigkeitsziele für Deutschland formulieren;
  • zur Umsetzung der SDGs in Deutschland einen Post-2015-Aktionsplan mit Verantwortlichkeiten und Umsetzungsschritten verabschieden;
  • im Vorbereitungsprozess der UN-Konferenz über Entwicklungsfinanzierung in Addis Abeba 2015 eine aktive Rolle übernehmen;
  • im BMZ für mehr Kohärenz und mehr Beteiligung der Zivilgesellschaft sorgen und
  • die Neuausrichtung des BMZ konsequent umsetzen.

Stöbern Sie hier im kompletten „Bericht zur Wirklichkeit der Entwicklungspolitik“ und erfahren Sie, wie nah oder entfernt Anspruch und Wirklichkeit der deutschen Entwicklungspolitik wirklich sind.

Foto: Welthungerhilfe