Wettbewerbsgewinner reisen nach Westafrika

09.11.2012: Bei der Boumdoudoum AG in Oldenburg kommt keine Langeweile auf! Nun besuchten die Schüler ihre Partnerschule in Burkina Faso.

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Wettbewerbsgewinner reisen nach Westafrika

Bei der Boumdoudoum AG des Neuen Gymnasiums Oldenburg kommt keine Langeweile auf! Zuerst gewann die AG den ersten Preis bei unserem Schulwettbewerb „Armut und Hunger beenden“ und veranstaltete zur Feier eine tolle Theateraktion an ihrer Schule. Fast ohne Verschnaufpause ging es dann gleich weiter in den Flieger und auf eine spannende Reise in den westafrikanischen Sahelstaat Burkina Faso. Dort besuchten die AG-Teilnehmer/innen ihre Partnerschule im gleichnamigen Dorf Boumdoudoum und machten allerhand spannende Erfahrungen. Für Schulen – GEMEINSAM FÜR AFRIKA schrieb Jacco Slink, Schüler der AG, exklusiv einen Reisebericht. Viel Spaß beim Lesen!

„Nach einer dreijährigen Pause fuhren dieses Jahr wieder Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Boumdoudoum-AG des Neuen Gymnasiums Oldenburg mit nach Burkina Faso, um dort bei Hilfsprojekten Unterstützung zu leisten. Zum ersten Mal waren nicht nur Schülerinnen sondern auch Schüler dabei. Begleitet wurden sie von den beiden Projektleiterinnen Frau Zimmer und Frau Sandstede sowie zwei weiteren Lehrkräften. Für die Mitfahrenden war es eine neue Erfahrung, die nicht leicht zu verarbeiten ist. Schon in der Hauptstadt Ouagadougou wurden sie von neuen Eindrücken überwältigt. Die vielen Straßenhändler, die ihre Ware feilboten und einen umringten, die vollen Straßen und der Lärm, all das war für die gesamte Schülergruppe und auch für einige Begleiter völlig neu.

Am beeindruckendsten war jedoch die Ankunft in der von der AG und vom Förderverein unterstützten Schule in Boumdoudoum. Die Schülerinnen und Schüler strömten aus ihren Klassenräumen, umringten den Bus und schüttelten den Neuankömmlingen allen mit strahlenden Gesichtern die Hände. Die weiteren zehn Tage, die die Schüler/innen mit kleinen Pausen in Boumdoudoum verbrachten, waren geprägt von gemeinsamen Aktionen und den Projekten, die vorher geplant worden waren. Leider gab es teilweise auf beiden Seiten Probleme mit der Sprache, die die Kommunikation manchmal etwas erschwerten. Die beiden Projektleiterinnen waren die meiste Zeit unterwegs, um organisatorische Probleme zu lösen, sodass sie selber nicht viel Zeit bei der Schule, sondern eher in dem Hauptort der Gemeinde oder bei verschiedenen unterstützten Projekten verbracht haben. So mussten zum Beispiel der Brückenbau begutachtet oder die Instandhaltung des Mehrzweckhauses beobachtet werden. Im Laufe der Zeit taten sich dann auch noch diverse kleine Probleme auf, die aufgrund der dort üblichen Art, nämlich sehr langsam und zeitaufwendig, also nicht mal eben schnell gelöst werden konnten. Die dadurch entstandene freie Zeit, die wir Schüler/innen bei der Schule im Dorf hatten, nutzten wir für den gemeinsamen Austausch und zum Spielen mit den burkinischen Schüler/innen. Es wurden zum Beispiel Plakate und Laken mit Fingerfarbe bemalt und Gesellschaftsspiele oder Fußball gespielt. Einige von den deutschen Schüler/innen trafen außerdem zum ersten Mal ihre Brieffreunde, mit denen sie seit der fünften Klasse in Kontakt stehen. Auf einem Rundgang durch das Dorf bekamen wir stolz die Hütten und Fahrräder präsentiert. Nach den zehn Tagen in Boumdoudoum, die leider sehr schnell vorbeigingen, waren wir noch zwei Tage in der Hauptstadt. Nach der Ankunft in Deutschland waren alle sehr froh, diese Reise mitgemacht und unzählige Erfahrungen gesammelt zu haben. Es war aber auch schön, wieder in Deutschland zu sein. Der Unterschied, der einem auffällt, ist gewaltig und betrifft fast alles: angefangen bei der Hygiene, über die Infrastruktur bis hin zur Luft, alles ist anders. Um diese durch die Reise uns noch deutlicher gewordenen Defizite, gerade was Bildung und den generellen Lebensstandard betrifft, zu verringern, werden wir als Arbeitsgemeinschaft auch weiterhin Gelder und Spenden sammeln und mit Projekten auf die Missstände aufmerksam machen.“

Jacco, 11. Klasse

 

(Foto: Neues Gymnasiums Oldenburg)