Äthiopien: Agroforst – Nachhaltigkeit verwurzeln
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Äthiopien: Agroforst – Nachhaltigkeit verwurzeln
Folgen der Klimakrise in Äthiopien
Weltweit hungern nach Angaben des UN-Reports vom Juli 2021 rund 700 Millionen Menschen. Die Covid-Pandemie hat die Lage verschärft und es wird vermutet, dass die Zahlen sogar höher liegen und weiter ansteigen. In Äthiopien sind schätzungsweise 49 Prozent der Bevölkerung unterernährt. Nur jede*r zweite äthiopische Bürger*in hat Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Ursachen des Hungers sind Dürre und Überschwemmungen, verschärft durch verbreitete Entwaldung und Erosion. Das Land ist daher auch besonders stark von der Klimakrise betroffen. Durch den Bevölkerungszuwachs werden mehr Lebensraum, Wasser und Nahrung benötigt. Wo Wälder abgeholzt werden, gehen wertvolle Ressourcen verloren, Brachland und Wüsten dehnen sich aus. Wenn das Überleben immer schwieriger wird, verlassen Menschen ihren angestammten Lebensraum.
Die Stiftung der Deutschen Lions ist im südlichen Äthiopien aktiv
Mit der Planung eines umfassenden und nachhaltigen Projekts zur Ernährungssicherung und Wiederaufforstung wollen die Lions den Menschen in Äthiopien helfen, diesen Herausforderungen durch geeignete Maßnahmen entgegenzutreten.
Beginnend mit der Sicherung der Ernährung ist eine spürbare Verbesserung der Lebenssituation für Kleinbäuerinnen, Kleinbauern und ihre Familien das oberste Ziel.
Wie wird das Ziel erreicht?
Erreicht wird dies durch Stärkung, Unterstützung und Begleitung von 18 bestehenden Farmer-Trainingscentern (FTC).
In theoretischen und praktischen Trainings wird vermittelt, wie sich durch gezielte Bodenverbesserungen die Ernteerträge steigern lassen. Einzelne Frucht-Bäume auf landwirtschaftlichen Flächen ermöglichen Obsternten und die Beschattung der Anbauflächen, großflächige Anpflanzungen geeigneter Baumarten verbessern neben der Wasserversorgung auch das Mikroklima in der Projektregion.
Was ist der Erfolg?
Langfristig wird so die Erosion der Böden verringert und die CO2-Bilanz verbessert. Basierend auf bewährten Erfahrungen und der Weitergabe von neuen Erkenntnissen wird die Resilienz der Zielgruppe gestärkt.
Der lokale Partner berät und begleitet die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern auch bei der Vermarktung ihrer Produkte. So schaffen die im Rahmen dieses Projekts umzusetzenden Maßnahmen die Voraussetzungen für bescheidenes Einkommen und die Vermeidung von Fluchtursachen.
Projektziele
- Erwerb und Weitergabe von Know-How
- Eigenverantwortlichkeit stärken
- Erhöhung landwirtschaftlicher Erträge
- Generierung von Einkommen
- Erhöhung Grundwasserspiegel
Maßnahmen innerhalb der Projektlaufzeit
- Unterstützung und Ausbau von 18 bestehenden Farmer-Trainingscentern (FTC)
- Trainings & Begleitung für 10.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern
- Gewinnung und Verbesserung von Anbauflächen
- regional angepasste (Wieder-) Aufforstungen
- Anbau von Fruchtbäumen (100.000 neue Bäume)
- Holzkohle-Produktion und -Vermarktung
Trainingsinhalte
- Bodenverbesserung, Erosionsvermeidung
- ertragssteigernde Bewirtschaftung
- Bäume pflanzen und pflegen
- Gewinnung Samen und Setzlinge
- Vermarktung produzierter Erzeugnisse
„Green Belt“ gegen Wüstenwachstum
Afrikas „Grüne Mauer“ ist die Vorzeigeinitiative der Afrikanischen Union, um die Effekte des Klimawandels und der Desertifikation zu bekämpfen.
Mehr Infos zum Green Belt-Movement und der Initiatorin Wangari Muta Maathai:
Projektregion Derashe im Süden Äthiopiens
Die Projektregion Derashe liegt ca. 500 km südlich der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba im Regierungsbezirk SNNPR (Southern Nations, Nationalities, and Peoples Region) und ist von der Stadt Arba Minch (mit Universität und Flughafen) in einer Autostunde erreichbar.
Auf 790 km² und in Höhenlagen von 1.250-2.600 m leben 170.000 Menschen vorwiegend von dem, was sie in der Landwirtschaft produzieren. Durch ihr Klima ist die Projektregion sehr gut geeignet zur Einführung von Agroforstwirtschaft. Die lokal anerkannte Organisation GPDA (Gardulla People Development Association) ist ein erfahrener Projektpartner, der in den letzten Jahren bereits zahlreiche Maßnahmen erfolgreich umgesetzt hat.
Im Rahmen dieses 4-jährigen Projekts erhält GPDA die nötige Unterstützung und das Know-How zur Einführung der bisher dort unbekannten Agroforstwirtschaft: 10.000 Kleinbäuerinnen, Kleinbauern, ihre Familien und die gesamte Projektregion Derashe werden von deutlichen Verbesserungen profitieren.
Hier können Sie mehr über die Fortschritte im Projekt erfahren.
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