Armut und Menschenrechte

Armut und Menschenrechtsverletzungen gehen oftmals Hand in Hand, denn Armut kann Menschen davon abhalten ihre wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte einzufordern.

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Kleinbauern in Äthiopien_©Foto: GEMEINSAM FÜR AFRIKA/Pascal Bünning

Armut und Menschenrechte

Menschenrechte sind die Voraussetzung für ein Leben in Freiheit, Würde und Gleichberechtigung. Ihre Verwirklichung ist notwendig für nachhaltige Entwicklung und Armutsbekämpfung. Sie gewährleisten, dass jeder Mensch am politischen, wirtschaftlichen und sozialen Leben teilnehmen und seinen Lebensstil, seine Kultur und Religion frei wählen kann.

In der Erklärung der UN-Weltkonferenz zu Menschenrechten in Wien im Juni 1993 ist bereits ausgeführt, dass „die Existenz der weit verbreiteten extremen Armut den vollen und effektiven Genuss der Menschenrechte hemmt …, insbesondere der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte.“

Armut verletzt Menschenrechte

Mangelnder Zugang zu Bildung, Gesundheitsfürsorge, Nahrung und anderen existentiellen Grundbedürfnissen behindert häufig auch den Zugang zu bürgerlichen und politischen Rechten. Er hält Menschen davon ab, auch ihre wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte einzufordern. Dadurch bleiben sie oft in einem Kreislauf aus verletzten Rechten, Armut und Ohnmacht gefangen. Dies zeigt, dass Menschenrechte nicht teilbar sind und sich gegenseitig bedingen.

Obwohl dieser Zusammenhang bekannt ist, und 1986 von der UN-Generalversammlung eine Erklärung zum Recht auf Entwicklung verabschiedet worden ist, leben weltweit über eine Milliarde Menschen in extremer Armut – oft unter Bedingungen, die sie aus eigener Kraft nicht ändern können. Dabei werden ihnen grundlegende Rechte verweigert: auf Nahrung, auf Bildung oder auf körperliche und geistige Gesundheitsfürsorge.

Wachsende soziale Ungleichheit

Solche Rechte werden nicht umgesetzt, obwohl ausreichend Ressourcen für alle Menschen vorhanden sind. Allerdings sind die Ressourcen sehr ungleich verteilt. So besitzt allein ein Prozent der Weltbevölkerung fast die Hälfte des weltweiten Vermögens (Quelle: Studie Oxfam), es besitzen die wohlhabendsten 20 Prozent der Weltbevölkerung 84 Prozent des globalen Haushaltseinkommens. Die Schere zwischen Armut und Reichtum wird weltweit immer größer und lässt hunderte Millionen Menschen in extremer Armut leben. Deshalb muss soziale Ungleichheit, innerhalb und zwischen den Staaten, überwunden werden.

Armut und die Folgen von Armut verletzten tagtäglich die Menschenrechte von unzähligen Menschen weltweit!

Hintergrundinformationen zum Thema Hunger und Armut.