Aufruf zum Internationalen Afrika-Tag an G7: Aktiv werden gegen Hunger- und Klimakrise
Weitersagen
Aufruf zum Internationalen Afrika-Tag an G7: Aktiv werden gegen Hunger- und Klimakrise
Die Hungerkrise in vielen Regionen Afrikas spitzt sich zu. Anlässlich des Internationalen Afrika-Tags und des heutigen Treffens der Energie-, Klima- und Umweltminister*innen der G7 appelliert das Bündnis GEMEINSAM FÜR AFRIKA an die G7 zu mehr und schnellerer Unterstützung für die Menschen in den betroffenen Gebieten und zu wirkungsvollen Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise. Um eine Hungerkatastrophe zu verhindern, muss JETZT gehandelt werden!
Die Klimakrise schreitet schneller voran als angenommen, möglicherweise wird die 1,5 Grad-Grenze bereits 2026 überschritten (1). Die Folgen für den globalen Süden, darunter zahlreiche Länder Afrikas, sind bereits jetzt verheerend, wie die aktuellen langanhaltenden, extremen Dürren und Überschwemmungen deutlich machen. Neben Konflikten und Wirtschaftskrisen, wie zuletzt durch die Covid 19-Pandemie hervorgerufen, sind zunehmende Wetterextreme eine der drei entscheidendsten Ursachen für Hungerkrisen.
Klimakrise bekämpfen um Hungerkatastrophen zu vermeiden
Um in den kommenden Jahren Hungerkatastrophen unvorstellbaren Ausmaßes vorzubeugen, ist es wichtiger denn je, das Voranschreiten der Klimakrise so schnell wie möglich zu bekämpfen und die weitere Erderhitzung auf max. 1,5 Grad zu begrenzen. Ansonsten werden Dürren, Überschwemmungen und schwere Stürme zukünftig weltweit noch mehr Ernten vernichten und die Ernährungssituation dramatisch verschlechtern. Besonders betroffen sind davon viele Länder Afrikas, obwohl sie am wenigsten zur aktuellen Klima-Notlage beigetragen haben.
G7-Staaten müssen sich für globale Klimagerechtigkeit einsetzen
Deshalb appelliert GEMEINSAM FÜR AFRIKA anlässlich des heutigen Treffens der Energie-, Klima- und Umweltminister*innen der G7 und des Internationalen Afrika-Tags, der Klimakrise – und der damit verbundenen drohenden Hungerkatastrophe endlich ernsthaft gegenzusteuern und globale Klimagerechtigkeit zu schaffen. Dafür müssen Deutschland und die anderen für die Klimakrise historisch hauptverantwortlichen Länder ihre Verantwortung endlich ernst nehmen und die betroffenen Länder im Globalen Süden bei der Bekämpfung der Klimafolgen unterstützen, sowie selbst ihre Emissionen drastisch reduzieren. Wichtig ist, jetzt zu handeln, um unumkehrbare Klimaveränderungen zu verhindern.
GEMEINSAM FÜR AFRIKA warnt vor Hungerkatastrophe in verschiedenen Regionen Afrikas
Die Nahrungsmittelsituation ist in einigen Regionen am Horn von Afrika, vor allem in Äthiopien, Somalia und Kenia, sowie in Mali, Tschad, Niger und Burkina Faso in Zentral- und Westafrika schon seit Längerem angespannt, im Südsudan werden die Ernten durch schwere Überschwemmungen vernichtet. Der Angriffskrieg auf die Ukraine, die damit verbundenen Exportschwierigkeiten von Getreide sowie und der drohende Ausfall der Ernten in einer der Kornkammern Europas sowie Nahrungsmittelspekulationen treiben die Lebensmittelpreise weltweit nach oben und verschärfen die Situation zusätzlich. Einige afrikanische Länder importieren fast 90 Prozent des Getreides aus der Ukraine und Russland (2).
In einigen Regionen fehlt es bereits jetzt an Nahrungsmitteln und Trinkwasser. Unzählige Tiere sind in den letzten Monaten verendet, bis zu fünf Millionen Menschen sind allein in Ostafrika auf der Flucht (3). Die Menschen brauchen dringend Unterstützung, um die kommenden Wochen und Monate zu überleben. Darum müssen von den G7-Staaten umgehend ausreichend Gelder für die Nothilfe bereitgestellt werden.
Weltweiter Hunger auf Höchststand
Nach Angaben der Vereinten Nationen hat der weltweite Hunger einen neuen Höchststand erreicht. Laut World Food Programme der Vereinten Nationen (WFP) waren bereits 2021 rund 928 Millionen Menschen von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen – ein Anstieg um 148 Millionen im Vergleich zu 2020. Aktuell leiden 280 Millionen Menschen auf dem afrikanischen Kontinent unter Hunger, über 45 Millionen in Ostafrika sogar unter extremen Hunger (4). Das heißt, ihr Leben oder ihre Existenzgrundlage sind unmittelbar gefährdet.
Quellen
(1) Tagesschau: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/erderwaermung-klimabericht-wmo-101.html
(2) TAZ: https://taz.de/Folgen-des-Ukrainekriegs-in-Ostafrika/!5839961/
(3) UNO-Flüchtlingshilfe: https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/informieren/aktuelles/pressemeldung/artikel/duestere-prognosen-fuer-fluechtlinge-in-afrika
(4) World Food Programme (WPO): https://www.oxfam.de/ueber-uns/aktuelles/ostafrika-28-millionen-menschen-extremem-hunger-bedroht (Mai 2022)
(Verfasst am 25.5.2022)