Dadaab: Kinder und Jugendliche mit Behinderung machen ihren Weg – CARE unterstützt sie dabei
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Dadaab: Kinder und Jugendliche mit Behinderung machen ihren Weg – CARE unterstützt sie dabei
„Ich mag die Schule“, sagt der 11jährige Ismail. Er wird von seiner 15jährigen Schwester im Rollstuhl in die Schule geschoben. Dort hilft ihm sein bester Freund, der auch Ismail heißt. Ismail ist seit frühen Jahren gelähmt. Eine Polio-Impfung hätte ihn gerettet, doch seine Familie hatte keine Möglichkeit dazu. Ismail kam 2006 nach Dadaab. Damals musste seine Familie zehn Tage zu Fuß gehen, weil das Auto zwischen Somalia und Dadaab steckenblieb – Ismail wurde getragen.
Im größten Flüchtlingscamp der Welt im Nordosten Kenias, 80 Kilometer von der somalischen Grenze entfernt, leben etwa 500.000 Flüchtlinge. Sie werden dort u.a. von unserer Mitgliedsorganisation CARE mit dem Nötigsten wie einer Unterkunft, Lebensmitteln und dem Zugang zu sauberem Trinkwasser versorgt.
In dem mittlerweile abgeschlossenen Projekt bot CARE für rund 500 Kindern die Möglichkeit einer Schulbildung in sieben Schulen innerhalb des Flüchtlingscamps Dadaab. Dabei wurden vor allem auch Kinder und Jugendliche mit Behinderung unterstützt – für sie gab es Räume und Lehrinhalte, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten waren. Engagierte Lehrer schenkten diesen jungen Menschen besondere Aufmerksamkeit.
Der Kenianer Samuel Odawo arbeitet seit dem Sommer 2013 in Dadaab. Er ist selbst seit seiner Geburt blind und hatte das Glück, eine Schulausbildung zu erhalten. „Diese Chance möchte ich jetzt auch den Kindern hier geben.“ Dabei ist es eine große Herausforderung, diese Kinder und Jugendlichen überhaupt in die Schule zu bekommen. „Die meisten Kinder mit Behinderungen werden von ihren Familien versteckt, aus Scham. Wir gehen also von Tür zu Tür und ermutigen die Eltern, auch ihre körperlich oder geistig beeinträchtigten Kinder in die Schule zu schicken.“ Samuel geht seinen Weg, auch ohne Sehkraft und ist ein Vorbild für die beeinträchtigten Kinder in Dadaab.
Ismail geht seit einiger Zeit in die reguläre Klasse, er kann mit dem Lernpensum gut mithalten. „Meine Lieblingsfächer sind Englisch und Mathe“, sagt der Junge, aus dessen Augen der Lebensmut blitzt. „Ich möchte ein Beamter werden mit einem großen Büro“, erzählt er mit einem breiten Grinsen. Dank der Unterstützung von CARE, kann er diesen Traum vielleicht irgendwann wahr werden lassen.
Dieses Projekt wurde bereits erfolgreich abgeschlossen. Lesen Sie hier mehr zu CAREs Hilfe in Kenia.
Bild: CARE/Sabine Wilke