Doha droht zu scheitern! Oxfam und andere führende Organisationen starten Notruf

07.12.2012: Doha, UN-Klimakonferenz: Keine Einigung für faires Klimabkommen in Sicht.

Wenige Stunden vor dem Ende der UN-Klimakonferenz in Doha ist keine Einigung für ein neues faires und ehrgeiziges Klimaabkommen in Sicht.

Aus diesem Grund haben unsere Mitgliedsorganisation Oxfam, zusammen mit Friends of the Earth, Greenpeace und anderen Nichtregierungsorganisationen in einer gemeinsamen Pressekonferenz die Staaten zu dringendem Handeln aufgerufen.

Celine Charveriat von Oxfam sagte hierzu: „Wie viel mehr verlorene Leben und wie viel Leid braucht es, damit die reichen Länder akzeptieren, dass es sich um einen Notstand unseres Planeten für die Ärmsten dieser Welt handelt.“ Die NROs forderten in ihrem Appell ein Verhandlungsergebnis, das ab 2013 mehr Klimafinanzierung bereitstellt, ambitionierte Emissionsreduktionsziele beinhaltet und Maßnahmen für durch den Klimawandel verursachte Schäden einschließt.

Die politische Untätigkeit beim Klimagipfel in Doha ist unverantwortlich." Mit diesen Worten hat Peter Mucke, Geschäftsführer von Bündnis Entwicklung Hilft, zu dem auch unsere Mitgliedsorganisation, die Welthungerhilfe, gehört, den Stillstand bei den Klima-Verhandlungen in Doha kritisiert. Ohne wirksamen Klimaschutz drohten dramatische Katastrophen, vor allem in Entwicklungsländern, warnte Mucke.

"Unsere Vorsorgemaßnahmen und die Hilfe vor Ort werden gefährdet, wenn sich die Klimaextreme häufen. Klimaschutz und Katastrophenschutz stehen in unmittelbarem Zusammenhang. Das verstärkte Auftreten von Klimaextremen wie heftigen Stürmen, Starkregen und langanhaltenden Dürren ist inzwischen ein Fakt. Das zwingt zum Handeln", stellte Mucke klar.

Allein in der Dekade zwischen 2002 und 2011 wurden gemäß WeltRisikoBericht 2012 von Bündnis Entwicklung Hilft weltweit 4.130 Katastrophen wie Überschwemmungen, Dürren, Erdbeben oder Wirbelstürme dokumentiert. Ihnen fielen mehr als eine Million Menschen zum Opfer, der ökonomische Schaden belief sich auf mindestens 1,195 Billionen US-Dollar.

Besonders gefährdet durch den Klimawandel sind die Küstengebiete: Mehr als 634 Millionen Menschen leben rund um den Globus in direkter Nähe zu Küsten, davon mehr als die Hälfte (56,8 Prozent) in städtischen Ballungszentren. "Werden die Ballungszentren von Wirbelstürmen oder Überschwemmungen getroffen, bedeutet dies höchste Lebensgefahr und schwerste Schäden in den Küstenstädten", warnte Peter Mucke.
Dabei wäre ein nachhaltiger Küstenschutz möglich: durch Eindämmung des Klimawandels und durch natürliche Schutzmaßnahmen. Bei diesen werden etwa Feuchtgebiete renaturiert, Korallen und Mangroven gezielt angepflanzt und gepflegt und so die natürlichen Eigenschaften von Küstenlebensräumen – wie die Wellenbrecherfunktion von Korallenriffen – gezielt genutzt, um Gefahren zu senken und Risiken zu verringern.

Mehr Infos dazu finden Sie hier, bei unserer Mitgliedsorganisation Oxfam Deutschland oder dem Bündnis Entwicklung Hilft.

(Foto: Oxfam)

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