Kenia: Über Kleinkredite in die Unabhängigkeit
Weitersagen
Kenia: Über Kleinkredite in die Unabhängigkeit
Um Frauen bei ihrer Existenzsicherung zu unterstützen, fördert unsere Mitgliedsorganisation die Quäker den Aufbau kleiner Spar- und Kreditgruppen. Das Programm richtet sich vor allem an Frauen, weil sie kaum Zugang zu regulären Krediten haben und weil sie sehr verantwortungsvoll mit dem Geld umgehen. „Wir wollen ja, dass die Kredite zurückgezahlt werden“, erklärt Aggrey Mugasia, der Projektleiter. „Deshalb schulen wir in erste Linie Frauen, sie sind zuverlässiger und verantwortungsbewusster als die Männer.“
So ist das Kleinkredit-Programm ein entscheidender Baustein im Gesamtprojekt. Wenn es notwendig erscheint, stärkt auch eine psychosoziale Beratung das Selbstbewusstsein der Frauen. Ein handwerkliches und kaufmännisches Training bereitet sie darüber hinaus auf eine eigenständige Zukunft vor.
Das Quäker-Programm zur ländlichen Beratung in Kenia hat sich seit seinem Beginn deutlich ausgeweitet. Neben der Beratung in effizienteren und umweltverträglichen Anbaumethoden werden Quellen gefasst, um sauberes Trinkwasser zu erhalten. Es gibt eine allgemeine Gesundheitsberatung und Hilfe für aidskranke Menschen.
Alle Menschen haben das Recht auf ein Leben in Würde. Doch für alleinstehende, verwitwete oder verlassene Frauen im Westen Kenias geht es meist nur ums bloße Überleben. Die Frauen wissen, dass sie eine Belastung für ihre Gemeinden sind, weil sie oft völlig von der Hilfe ihrer Nachbarn oder der Dorfgemeinschaft abhängig sind, um sich und ihre Kinder zu versorgen. Viele ziehen sich von allen Kontakten zurück, sie vereinsamen und werden depressiv. Die einheimischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Entwicklungsprogramms der kenianischen Quäker werden immer häufiger auf solche Frauen aufmerksam gemacht – ein Zeichen dafür, dass die alten Sozialstrukturen nicht mehr intakt sind. „Wir haben die Frauen besucht und sie davon überzeugt, dass sie mit ein wenig Hilfe von außen ein selbstbestimmtes Leben führen können“, berichtet der Projektleiter in Cheptulu, einem Marktflecken im westlichen Kenia.
Die Frauen lernten viel über Anbaumethoden, Gesundheitsvorsorge und vor allem über den Aufbau von Spar- und Kleinkreditgruppen. „Ein paar Schillinge kann fast jede von uns monatlich sparen. Wenn wir genug beisammen haben, entscheiden wir in der Gruppe darüber, ob wir gemeinsam Pflanzen oder Jungtiere kaufen oder ob wir einer Frau einen Kredit geben“, erzählt die Gruppensprecherin Mary. „Wir haben viel gelernt, aber vor allem wissen wir jetzt, dass wir gemeinsam viel stärker sind als vorher jede einzelne für sich allein!“ Das ist das glückliche Fazit der Projektteilnehmerinnen.
Weitere Informationen zu dem Projekt der Quäker finden Sie hier.
Foto: Quäker-Hilfe Stiftung