Kinderrechte Afrika arbeitet in Togo erfolgreich gegen Kinderhandel
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Kinderrechte Afrika arbeitet in Togo erfolgreich gegen Kinderhandel
Unsere Mitgliedsorganisation Kinderrechte Afrika leitet gemeinsam mit ihrem lokalen Partner CREUSET in Togo ein Kinderschutzzentrum, das Opfer von Kinderhandel, Gewalt, sexuellem Missbrauch und Ausbeutung betreut. Aufgenommen werden Kinder, die von Menschenhändlern in andere Länder verschleppt werden und dort als Tagelöhner für einen Hungerlohn arbeiten mussten. Dabei sind die Kinder großen Gefahren ausgesetzt, werden wirtschaftlich ausgebeutet und die Mädchen häufig sexuell missbraucht. Selbst wenn die betroffenen Kinder von der örtlichen Polizei befreit werden können, müssen sie oft tagelang in „Polizeigewahrsam“ bleiben bis sie zu ihren Familien zurückkehren können.
Im Februar wurde in dem Journal du Soir des togoischen Fernsehens ausführlich über einen großen Erfolg von CREUSET und Kinderrechte Afrika bei der Bekämpfung des Kinderhandels berichtet. Dazu können Sie hier den Beitrag sehen. Bei dem Bericht geht es um elf Mädchen und Jungen, die von Togo über Benin nach Nigeria gebracht werden sollten, um dort als Tagelöhner auf Feldern, in Haushalten, in Hotels und Restaurants für einen Hungerlohn zu arbeiten. Die togoische Polizei fing den Bus mit den Kindern an einer kleinen Grenzstation ab. Die Kinder wurden daraufhin dem staatlichen Sozialdienst in Tchamba übergeben, der sie dann der togoischen Partnerorganisation von Kinderrechte Afrika, CREUSET, anvertraute.
CREUSET hat diese Jungen und Mädchen aufgenommen, ihnen Schutz und Geborgenheit gegeben. Sie wurden zudem verpflegt, psychosozial begleitet, medizinisch versorgt und über die Gefahren des Kinderhandels aufgeklärt. Im Anschluss wurde in Zusammenarbeit mit dem staatlichen Sozialdienst die Wiedereingliederung in ihre Familien vorbereitet und durchgeführt.
Kinderrechte Afrika und die lokale Partnerorganisation nehmen diesen aktuellen Fall von Kinderhandel zum Anlass, eine weitere Aufklärungskampagne in der Heimatregion der Kinder durchzuführen. Geprüft wird derzeit auch, ob es sich um kriminelle Machenschaften Einzelner handelt, gegen die Strafanzeige gestellt werden kann. Dadurch könnte Druck auf Justiz und Polizei ausgeübt werden, um eine wirksame Strafverfolgung einzuleiten. Im Rahmen der Aufklärungskampagne werden vor allem die Eltern auf Gefahren, insbesondere auch des grenzüberschreitenden Kinderhandels, sowie auf ihre Verantwortung und Fürsorgepflicht gegenüber ihren Kindern aufmerksam gemacht.
Derzeit laufen bereits Aktionen zur Vorbeugung des Kinderhandels und zum Kinderschutz mit den staatlichen Behörden (Justiz, Polizei, Sozialdienste), den traditionellen und religiösen Autoritäten sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen in den Herkunftsdörfern der Kinder.
Mehr über diesen aktuellen Erfolg erfahren Sie hier.
Bild: Kinderrechte Afrika