Mit Bildung ganz neu durchstarten
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Mit Bildung ganz neu durchstarten
In vielen Teilen Ghanas gibt es immer noch viele obdachlose Kinder, die kein Zuhause haben und keine Schule besuchen. So auch in Sunyani, einer schnell wachsenden Handelsstadt im Westen des Landes. Hier haben deshalb Salesianer Don Boscos das Boys Home gegründet, ein Wohnheim für Straßenkinder und Waisen. Heimatlose Jungen erhalten hier die Möglichkeit, ihren Schulabschluss nachzuholen oder eine Ausbildung zu absolvieren. Wichtiger als ein festes Dach über dem Kopf ist der Umstand, dass sie hier Menschen treffen, die ihnen zuhören und sich um sie kümmern.Magere Jungen schlängeln sich gelenkig mit schwer beladenen Schubkarren zwischen den hupenden Autos hindurch. Für ein paar Münzen fahren sie reichen Kunden die Einkäufe nach Hause. Auf dem großen Markt, wo die hölzernen Verkaufsstände dicht gedrängt stehen, wird lautstark verhandelt. Schwatzende Frauen balancieren Mangos und Ananas auf ihren Köpfen. Am staubigen Straßenrand spielen Kinder zwischen weggeworfenem Plastik. Sunyani ist eine lebhafte Stadt. Die Einwohnerzahl steigt ständig. Täglich kommen mehr Menschen in der Hoffnung auf ein besseres Leben hierher. Oft haben sie tagelange Wege von ihren abgelegenen Dörfern auf sich genommen, um in der Stadt Arbeit zu finden. Doch diemeisten von ihnen werden bitter enttäuscht: Es gibt weniger Platz, kein fließendes Wasser und keinen Strom hier. Die Häuser sind winzig und aus Wellblech und Holzlatten zusammengebaut. Arbeit finden nur die wenigsten. Fast die Hälfte der Menschen hier können ihre Familien nicht ernähren.
Darunter leidet auch der Schulbesuch ihrer Kinder. Denn die Schule kostet Geld und dazu müssen noch die Uniform, Stifte und Bücher für die Kinder bezahlt werden. Viele Eltern denken, die Kinder sollten Geld verdienen, um die Familie zu unterstützen. Jobs für Kinder gibt es fast nur auf der Straße. Das bisschen Geld, das sie mit Botengängen und Handlangertätigkeiten verdienen, reicht hinten und vorne nicht. Abends gehen viele hungrig schlafen. Kriminalität, Drogenmissbrauch und gewalttätige Auseinandersetzungen sind unter den jungen Straßenbewohnern weit verbreitet.
Die Salesianer Don Boscos begannen ihre Arbeit in Sunyani 1992. Sofort fiel ihnen die große Zahl heimatloser Kinder auf, die auf den Straßen der Stadt arbeiteten und lebten. Sie nahmen sich dieser Kinder an und gründeten 1996 das Don Bosco Boys Home, ein Wohnheim für Straßenkinder und junge Waisen. In diesem Heim finden etwa 40 Jungen im Alter zwischen acht und 20 Jahren ein neues Zuhause. Sie erhalten hier Unterkunft und Verpflegung, sowie medizinische Versorgung. Am wichtigsten aber ist, dass siewieder die Möglichkeit haben, eine Schule zu besuchen.
An den Wochenenden dient das Boys Home zusätzlich als offenes Jugendzentrum. Dann kommen mehr als 200 Kinder hierher, um miteinander zu spielen und Spaß zu haben. Die Sozialarbeiter bieten musikalische und kulturelle Aktivitäten an, sie organisieren Wettkämpfe, Feste und Ausflüge. Es gibt auch eine kleine Krankenstation vor Ort, eine Hausaufgabenbetreuung und sozialpädagogische Beratung. Im Sommer findet ein vierwöchiges Holiday Camp statt, während dem etwa 400 Kinder ganztägig betreut werden.
Erfahren Sie hier mehr über das Straßenkinder-Projekt.
Foto: Don Bosco Mondo