Nachhaltige Entwicklungsziele (SDG)

Ende September 2015 haben die UNO-Mitgliedstaaten 17 nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs) verabschiedet, die unseren Planeten bis 2030 lebenswerter machen sollen.

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Nachhaltige Entwicklungsziele (SDG)

Ziele, die unsere Welt verändern sollen

Die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung – international als die Sustainable Development Goals (SDG) bekannt – ersetzen die 2015 ausgelaufenen Milleniums-Entwicklungsziele (MDG), bauen jedoch auf diesen auf.

Die SDG wurden von den vorherigen acht Themenfeldern der MDG auf 17 Ziele mit 169 Unterpunkten erweitert. Das erste Ziel ist die Beendigung von Armut überall auf der Welt. Außerdem wird weiterhin die Bekämpfung von Hunger und der Zugang zu sauberem Wasser für alle verfolgt. Um diese Ziele zu erreichen, wird jetzt ein ganzheitlicherer Ansatz verfolgt. Dazu gehören auch Infrastruktur, Geschlechtergerechtigkeit, Klimaschutz, die Konservierung der Ozeane, Frieden und Sicherheit, ein nachhaltiges Konsumverhalten oder die Reduzierung von Ungleichheit. Zusätzlich sollen alle Kinder weltweit Zugang zu einer kostenlosen Grundschulausbildung erhalten und die Benachteiligung von Frauen und Mädchen soll bekämpft werden. Im Gegensatz zu den MDG spielt die Geschlechtergleichheit eine zentrale Position in den SDG.

Im Gegensatz zu ihrem Vorläufer nehmen die Nachhaltigen Entwicklungsziele auch die Industrieländer explizit in die Pflicht. Während die Millenniumsentwicklungsziele vor allem auf die Verringerung der Armut in den Entwicklungsländern ausgerichtet waren, sollen die neuen Ziele auf der breiteren Grundlage nachhaltiger Entwicklung weltweit basieren.

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Die 17 Ziele:

  1. Beendung von Armut, überall und in allen Formen
  2. Beendung von Hunger; Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
  3. Die Gewährleistung und Förderung eines gesunden Lebens für alle Menschen jeden Alters
  4. Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern
  5. Erreichung von Geschlechtergleichheit und Selbstbestimmung von Mädchen und Frauen
  6. Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten
  7. Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle sichern
  8. Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern
  9. Eine belastbare Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen
  10. Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern
  11. Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen
  12. Für nachhaltige Konsum-und Produktionsformen sorgen
  13. Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
  14. Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen
  15. Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen
  16. Friedliche und inklusive Gesellschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen
  17. Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung wiederbeleben

Kritik und Bedenken

Immer wieder geraten die SDG in die Kritik. Obwohl sie einerseits dafür gelobt wurden, dass sie präziser und genauer formuliert sind als ihre Vorgänger, liegt genau dort auch einer der Hauptkritikpunkte. Experten und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen betonen, dass die Unterteilung in 169 Unterpunkte jeden Versuch, Prioritäten zu setzten, unmöglich mache. Zusätzlich würde dadurch die Rolle der Entwicklungsziele als moralisches Druckmittel womöglich verloren gehen.

Weitere Herausforderungen stellen sowohl die Kosten, als auch die Finanzierung der Nachhaltigen Entwicklungsziele dar. Um die Ziele bis 2030 erreichen zu können, würden jährlich Kosten von zwei bis drei Billionen US-Dollar anfallen. Das sind knapp vier Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts und somit 3.7 % mehr als die gegenwärtig von westlichen Regierungen versprochenen 0.7 % des Bruttoinlandproduktes für Entwicklungszusammenarbeit. Bereits dieses Versprechen wurde bis dato nur von sehr wenigen Staaten eingehalten, Deutschland beispielsweise gab in den letzten Jahren nur maximal 0.38 % für Entwicklungszusammenarbeit aus. Damit würden die Kosten für die neuen Nachhaltigkeitsziele das momentane Budget für Entwicklungshilfe deutlich sprengen.

Mehr Informationen und Bilder finden Sie auf der Webseite des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung oder hier.