Umweltschutz gegen Armut

03.11.2014: Mit World Visions Umweltschutzprojekt Karemo in Kenia werden Lebensgrundlagen nachaltig gesichert.

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Umweltschutz gegen Armut

In Regionen, in denen die Menschen von der Landwirtschaft und den umliegenden natürlichen Ressourcen abhängig sind, führen Umweltverschmutzung, erodierte Böden und eine schrittweise Abholzung der Wälder geradewegs in den Teufelskreis der Armut. Mit ihrem Regional-Entwicklungsprojekt im kenianischen Karemo durchbricht World Vision, Mitgliedsorganisation von GEMEINSAM FÜR AFRIKA, diesen Teufelskreis. Hier führen ausgelaugte Böden und unregelmäßige Regenfälle immer wieder zu Missernten. Um sich ernähren zu können, blieb zahlreichen Familien nur noch die Abholzung des Baumbestandes, um diesen zu Holzkohle zu verarbeiten und zu verkaufen. Gleichzeitig fördert eine Entwaldung wiederum eine erhöhte Anfälligkeit für Naturkatastrophen wie Dürren und Überschwemmungen und führt damit zur Abtragung fruchtbaren Bodens. Hunger und Armut sind die direkte Folge.

Gemeinsam mit der Bevölkerung, ansässigen Organisationen und den Behörden zielt World Vision auf umgreifenden Umwelt- und Ressourcenschutz ab, um nachhaltig Erträge zu sichern, Einkommen zu generieren und die Lebensgrundlage der Bevölkerung von Karemo wieder aufzubauen. Konkret bedeutet das:

  • 50 Hektar Fläche soll regeneriert und aufgeforstet werden
  • 200 kleinbäuerliche Betriebe sollen auf bodenverbessernde Anbauweisen umsteigen
  • 550 Haushalte sollen erneuerbare Energiequellen nachhaltiger nutzen
  • 7 Dorfkomitees und 10 Schülerumweltklubs sollen durch Anpassungen und Vorsorge besser auf extreme Naturereignisse vorbereitet werden

Durch den Einsatz von energie-effizienten Öfen, die von einer Frauen-Kooperative gebaut werden, kann viel Holz eingespart werden. 184 Solarlichter wurden inzwischen verteilt und versorgen die Familien mit Licht. So können Schulkinder beispielsweise auch abends noch für die Schule lernen, die Familien müssen nicht mehr im Dunkeln zur Toilette gehen und können nach ihren Tieren sehen.

In Form von Schulungen erlernt die Bevölkerung, vor allem Bauern, Schüler sowie Selbsthilfegruppen arbeitsloser Jugendlicher und Frauen, wie man Obst- und Nutzbaumsetzlinge zieht, diese vermarktet und selbst pflanzt. Das Programm beinhaltet die innovative Wiederaufforstungsmethode, genannt FMNR (Farmer Managed Natural Regeneration). Kleinbauern lernen dabei, wie sie vorhandenes Wurzelwerk nutzen können, um in einer entwaldeten Region schnell und kostengünstig wieder Wald wachsen zu lassen. Außerdem werden sie geschult, wie sie mithilfe von Waldgärten mehr ernten und weniger Wasser verbrauchen, indem sie Schatten spendende Bäume mitten auf den Feldern wachsen lassen. Dies wirkt sich auch positiv auf die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren aus und vermindert die Anfälligkeit gegenüber Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall.

Die Begleiterscheinungen ressourcenschonenden Anbaus, Aufforstung und umwelt- und klimafreundlicheren Technologien sind enorm. Neben einer Ernährungssicherung für die gesamte Region durch weniger Missernten und fruchtbarere Böden, erhöht sich zudem der Grundwasserspiegel. Sauberes Trinkwasser vor Ort zwingt Frauen und Kinder nicht mehr, kilometerweite Strecken zurückzulegen, um genügend Wasser zum Kochen und für die Hygiene zu holen. Nun werden viele SchülerInnen die Möglichkeit haben, ihre Grundschulbildung abzuschließen. Wenn sie nicht mehr Holz sammeln und Wasser holen müssen, bleibt automatisch mehr Zeit und Konzentration für den regelmäßigen Schulbesuch.

Mit dem Umwelt- und Katastrophenvorsorge-Projekt bekämpft unsere Mitgliedsorganisation World Vision die Armut in der Region nachhaltig. Insgesamt werden langfristig wieder mehr Nahrungsmittel produziert, Eltern werden mehr Geld für Bildung und Gesundheit für sich und ihre Kinder aufbringen können, sie selbst werden weniger Zeit in die Feuerholzsuche investieren, und ihr Zuhause wird sicherer vor Naturkatastrophen werden.

Erfahren Sie hier mehr über das Regionalentwicklungsprojekt Karemo von World Vision.