Zisternen sichern die Wasserversorgung
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Zisternen sichern die Wasserversorgung
Mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein: In der Regenzeit fällt Wasser in großen Mengen auf die ausgetrockneten Böden Ostafrikas. KOLPING INTERNATIONAL unterstützt die afrikanischen Nationalverbände in Tansania und Uganda bei der Bereitstellung von Zisternen. Mit Hilfe dieser Zisternen können die Menschen das Wasser der Regenfälle speichern, was ihr Leben erheblich erleichtert.
Der enorme Bedarf an Wasser in landwirtschaftlich geprägten Regionen Ugandas und Tansanias zeigt sich unter anderem mit Blick auf die Viehzucht: Allein eine Milchkuh benötigt 50 Liter Wasser am Tag. Dafür müssen Frauen und Kinder, die traditionell für die Beschaffung von Wasser zuständig sind, meist mehrmals täglich zu weit entfernten Wasserstellen laufen. Da die langen Märsche viel Zeit in Anspruch nehmen, können die Kinder nicht regelmäßig zur Schule gehen, was langfristig eine schlechte Bildungssituation für die neue Generation zur Folge hat. Weitere Konsequenzen des Wassermangels sind Ernteausfälle und Lebensmittelknappheit sowie Krankheiten, die durch verschmutztes Trinkwasser entstehen. Zudem funktionieren sanitäre Anlagen nicht mehr, was zu Hygienemangel und Folgeerkrankungen führt.
Durch die Bereitstellung von Zisternen wirkt KOLPING INTERNATIONAL diesen Missständen entgegen. Die Wasserreservoire werden neben den Häusern aufgestellt, sodass Regenwasser direkt von der Dachrinne in den Tank fließen kann. Die Maßnahme stellt eine große Erleichterung für die Menschen dar, denn die Tanks fassen in der Regel mindestens 4000 Liter Wasser und sind in der Regenzeit gut gefüllt. Um eine solche Menge Wasser zu Fuß heran zu schaffen, bräuchte eine Frau allein über 200 Stunden.
Während der Trockenzeit reicht das gesammelte Wasser hingegen nicht zum Leben. Die Menschen müssen jedoch längst nicht mehr so häufig wie zuvor Wasser holen.
„Dank der Zisterne haben wir nun sauberes Wasser zur Verfügung! Ich habe von Kolping eine Zisterne erhalten, die 5000 Liter fasst. Seitdem müssen meine Kinder nicht mehr zur Wasserstelle gehen“, erzählt Sebastian Nyakairu von der Kicucu Kolpingsfamilie im Westen Ugandas.
Hintergründe zum Thema Wasserversorgung
Obwohl der Hälfte der Menschen weltweit nicht genug Wasser zur Verfügung steht, hat sich der globale Wasserverbrauch seit 1940 verfünffacht. Als Konsequenz dieses immensen Konsums und aufgrund der zunehmenden Abholzung der Wälder sind viele natürliche Wasserspeicher verloren gegangen und der Grundwasserspiegel ist stark gesunken. Die Folgen des Wassermangels sind geringe landwirtschaftliche Erträge, die einhergehen mit Armut, Mangelernährung und Landflucht.
Auch zahlreiche Krankheiten entstehen durch den Mangel an sauberem Wasser: Weltweit sterben jeden Tag etwa 3.000 Kinder an Durchfallerkrankungen, die häufig durch verschmutztes Wasser verursacht werden.
In Uganda hat knapp die Hälfte der gesamten Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Zahl der Betroffenen liegt bei über 13 Millionen Menschen.
Auch in Tansania fehlt 50 Prozent der Land- und 25 Prozent der Stadtbevölkerung der Zugang zu sauberem Wasser. Hinsichtlich der sanitären Versorgung gestaltet sich die Situation noch schlechter.
Maßnahmen gegen Wassermangel erleichtern das Leben der Familien und Dorfgemeinschaften
Mit dem Bau von Brunnen und Zisternen direkt am Haus versorgt KOLPING INTERNATIONAL Familien mit Trinkwasser sowie Wasser zum Waschen und Kochen. Große Gemeinschaftszisternen und so genannte Volkspumpen garantieren darüber hinaus kompletten Dorfgemeinschaften Wasser zum Bewässern der Felder und für die Versorgung der Tiere. Zusätzlich ermöglichen regelmäßige Informationsveranstaltungen Aufklärung über die umweltbewusste, Ressourcen schonende Nutzung von Wasser.
Diese Maßnahmen wirken dem Wassermangel langfristig entgegen und erleichtern zahlreichen Menschen den Lebensalltag.
Mehr Informationen dazu finden Sie bei unserer Mitgliedsorganisation Kolping International.
Foto: Kolping International