Raubzug durch Deutschland - STOPP LANDRAUB

Am 24.Mai raubten wir bundesweit beliebte Plätze in Deutschland und forderten STOPP LANDRAUB!

„Bitte verlassen Sie umgehend diesen Platz. Er steht Ihnen ab heute nicht mehr zur Verfügung. Ab morgen entsteht hier eine Zuckerrohr-Plantage zur Biospriterzeugung für Europa.“
So oder ähnlich vertreiben wir am 24. Mai 2012 bundesweit Bewohner, Passanten und Touristen von ihren liebsten Plätzen. Mit diesen Straßenaktionen machen wir auf die zunehmende Praxis des illegalen Landraubs, das sogenannte Landgrabbing, in Afrika aufmerksam.

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Ob auf dem Hamburger Gänsemarkt, dem Pariser Platz in Berlin, dem Münchener Stachus oder dem Leipziger Marktplatz, überall bewirken wir das gleiche Szenario: Ohne jede Vorwarnung sperren wir das Gelände und vertreiben hoffentlich verblüffte Passanten und Besucher. Anschließend besetzen wir die Plätze und deklarierten diese zur neuen Anbaufläche für Zuckerrohr, Palmöl, Rosen oder Getreide. Zeitgleich finden die Aktionen auch in Bonn, Köln, Würzburg, Aachen und Frankfurt statt.

Was hierzulande lediglich eine kreative Straßenaktion ist, ist aber in vielen Ländern Afrikas zunehmende und bittere Realität:
Seit 2000 haben sich internationale Investoren mindestens 34 Millionen Hektar Landfläche in Afrika angeeignet. Zum Vergleich: Dies entspricht etwa 20 Prozent der Nutzfläche der Europäischen Union oder fast der gesamten Fläche Deutschlands. Meist werden die bisherigen Landnutzer und Landnutzerinnen nicht einmal informiert oder konsultiert.

„Oft werden die Menschen gewaltsam von ihrem Land vertrieben oder zum Verkauf ihres Grund und Bodens gezwungen. Über rechtlich verbriefte Landtitel verfügen viele betroffene Menschen nicht. Deswegen können sie sich kaum gegen den Landraub zur Wehr setzen. Den Kleinbauern und -bäuerinnen fehlt dann der Zugang zu Land und Wasser und damit jede Möglichkeit ihre Familien zu versorgen. Ihnen wird ihre Existenzgrundlage einfach geraubt.“, erklärt Dr. Wolfgang Jamann, Vorstandsvorsitzender von GEMEINSAM FÜR AFRIKA.

Mit den Landraub-Aktionen warnen wir vor einem Ausverkauf Afrikas. Landraub ist eine der Ursachen für Armut und Hunger in Afrika und muss deshalb gestoppt werden. GEMEINSAM FÜR AFRIKA fordert eine verbesserte Transparenz der Verträge und Konditionen, die Konsultation der betroffen Menschen im Vorfeld, das Einhalten demokratischer Entscheidungsprozesse und die Vereinbarung international verbindlicher Regeln, damit die Menschenrechte geachtet und negative Auswirkungen für betroffene Menschen und für die Umwelt vermieden werden.

Weitere Hintergrundinformationen zum Thema Landgrabbing erhalten Sie hier.

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