Seit Jahren investiert China Milliarden von Dollar in Afrika. Die größten Summen fließen in riesige Infrastrukturprojekte. Der erste Teil einer Bahnstrecke, die verschiedene Länder Ostafrikas verbinden soll, steht kurz vor der Fertigstellung und vergangenen Woche wurde bekannt, das China den Bau eines Kernkraftwerks im Sudan plant. Trotz allem mischt sich China nicht in die Politik der afrikanischen Länder, in die sie investieren, ein. Chinas Rolle in Afrika wird von unterschiedlichen Beobachtern unterschiedlich bewertet und vor allem in Europa aufmerksam beobachtet. Für einige gilt das chinesische Modell als ernsthafte Alternative für nachhaltige Entwicklung, andere wiederum vermuten neokoloniale Motivationen dahinter. Investitionen in Milliardenhöhe Seit Jahren investiert China Milliarden von Dollar in den afrikanischen Kontinent. Erst im Dezember 2015 sagte Chinas Präsident Xi Jinping neue Investitionen in Höhe von rund 60 Milliarden US-Dollar zu Entwicklung des Kontinents zu. Obwohl China in vieler Hinsicht noch ein Entwicklungsland sei, wüsste es um seine Verantwortung gegenüber anderen, so Jinping über das chinesische Engagement auf dem afrikanischen Kontinent. Politik der Nicht-Einmischung Trotz der milliardenschweren Investitionen und Mega-Bauprojekten, scheint China kein Interesse zu haben, sich in die Politik ihrer Kooperationspartner einzumischen. Auch diese Politik des Nichteinmischens wird gerade in Europa kritisch gesehen. Ohne Rücksicht auf die Menschenrechtssituation – die in China bekanntermaßen ebenfalls immer wieder heftig kritisiert wird – schließt die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt unbehelligt Verträge, auch mit Regierungsführern, die als diktatorisch bezeichnet werden können. Insbesondere in diesem Punkt unterscheidet sich die Herangehensweise Chinas entscheidend von den europäischen Staaten, die Hilfsgelder oft an strenge Bedingungen in den Bereichen Regierungsführung oder der Wahrung der Menschenrechte koppeln. Ohne Rücksicht auf die politische Situation zu nehmen, kooperiert China mit sehr umstrittenen Machthabern wie Simbabwes Robert Mugabe, der für totalitäre Politik und Ausplünderung des eigenen Landes bekannt ist. Sie ernannten ihn sogar zu „Chinas Freund Nummer eins“ und schickten ihm im Jahr 2008 ein Schiff voller Waffen. Erst vergangene Woche wurden Pläne bekannt, das China im Sudan bis 2021 das erste Atomkraftwerk des Landes bauen möchte. Sudans Machthaber Omar al-Baschir ist im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg in Darfur vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag angeklagt. Die US-Regierung wirft ihm zusätzlich vor, Giftgas herzustellen. Kritik an Vorgehensweise wird lauter Trotz der Infrastruktur durch Chinas Investitionen, die viele Länder Afrikas wirtschaftlich nach vorne gebracht haben, wird die Kritik, auch aus afrikanischen Staaten an Chinas Vorgehensweise immer lauter. Immer wieder würden Arbeitsrechte ignoriert oder verletzt werden, die Umwelt schwer belastet und die lokalen Märkte mit chinesischen Produkten geflutet. Außerdem wurden verstärkt in den Regionen, in den chinesische Projekte laufen, ein extremer Anstieg an Wilderei verzeichnet. All diese Faktoren könnten in Zukunft zu einer Veränderung der Zusammenarbeit Chinas mit den Ländern Afrikas nach sich ziehen. Weitere Informationen zu Chinas Rolle und Vorgehensweise auf dem afrikanischen Kontinent. Foto: Chinese President Xi Jinping Takes Direct Control of Key Law Enforcement Agency, Say Donaldson, CC BY 2.0