Ruanda: Langfristige Entwicklungszusammenarbeit

Die Folgen des Völkermordes 1994 in Ruanda sind bis heute zu spüren: Viele Familien leben unterhalb der Armutsgrenze. Unsere Bündnisorganisation ora Kinderhilfe setzt sich in unterschiedlichen Projekten dafür ein, den Kreislauf der Armut zu durchbrechen und leistet Grundversorgung und Bildung für die Hinterbliebenen der Opfer des Völkermords.

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Ruanda: Langfristige Entwicklungszusammenarbeit

Leben in Ruanda  

Ruanda ist das am dichtesten besiedelte Land Afrikas. Auf einer Fläche kleiner als Brandenburg leben mehr als zehn Millionen Menschen. Im Jahr 1994 fand hier einer der blutigsten Völkermorde des 20. Jahrhunderts statt – eine Million Kinder, Frauen und Männer wurden in nur 100 Tagen getötet. Die Folgen des grausamen Genozids sind bis heute allgegenwärtig in dem kleinen zentralafrikanischen Staat. Zwar herrscht nun Frieden und die Verhältnisse sind einigermaßen stabil, doch die Probleme sind unübersehbar.  

Land der Witwen und Waisen  

Seit dem grausamen Völkermord 1994 hat Ruanda starke wirtschaftliche Fortschritte zu verzeichnen. Dennoch liegt die Lebenserwartung bei nur 58 Jahren. Viele Familien leben unterhalb der Armutsgrenze. Begründet liegt dies in der hohen Bevölkerungsanzahl. Die Landknappheit ist groß und die Erträge reichen zur Versorgung nicht aus. Regional und saisonal kommt es immer wieder zu Hungersnöten. In manchen Gebieten herrscht chronische Unterernährung. Besonders betroffen davon sind die durch den Genozid verarmten Frauen. Traumatisiert und häufig angesteckt mit Infektionskrankheiten, vor allem mit HIV und AIDS, leben sie außerhalb der Städte im Elend. Viele Frauen sind durch Vergewaltigungen infiziert worden. Sie mussten diese während des Genozids erleiden. Gewaltverbrechen und Misshandlungen waren Teil der Strategie der Kämpfer. Sie zielten bewusst darauf, die Körper und Seelen der Frauen zu zerstören. 

Die Projektarbeit von ora Kinderhilfe in Ruanda 

Gemeinsam mit der ruandischen Organisation Solace Ministries hilft ora Kinderhilfe Kindern und Familien in sieben Regionen – unter anderem in Runda, Kabuga, Nyagasambu und Bicumbi.  

In den Communities haben sich aus den Witwen und Waisen oft neue Familien gebildet. Ihnen helfen sie auf unterschiedliche Weise. Es gibt ein Landwirtschaftsprojekt, das besonders die Frauen darin unterstützt, ihren Lebensunterhalt selbst zu erwirtschaften. Darüber hinaus hilft ora Kinderhilfe mit Tieren das Auskommen zu sichern. Besonders trächtige Kühe, Ziegen und Hühner helfen den Frauen. Sie geben Milch, Fell, Eier und Fleisch. Die Frauen nutzen die Erzeugnisse für sich und ihre Kinder und verkaufen einen Teil auch an Nachbarn und Bekannte. So entwickelt sich nach und nach ein kleiner wirtschaftlicher Kreislauf.  

Viele Frauen und Kinder erhalten zudem psychologische Hilfe, um die traumatischen Erfahrungen des Völkermordes zu verarbeiten. Den Kindern wird der Schulbesuch ermöglicht und alle werden krankenversichert.  

Patenschaftsprogramm  

Seit 12 Jahren engagiert sich ora Kinderhilfe in Ruanda. Derzeit sind 483 ora-Patenkinder in ihrem Programm. Ihnen allen wird der Schulbesuch ermöglicht. Sie erhalten Kleidung, Schuhe, Schulmaterialen und bei Bedarf auch Medikamente. 

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