Sanddamm schafft Trinkwasser und Nahrungssicherheit

11.08.2014: Unsere Mitgliedsorganisation arche noVa leitet in Kenia ein Projekt zur Trinkwasserversorgung von 8000 Menschen.

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Sanddamm schafft Trinkwasser und Nahrungssicherheit

Kenia gilt hierzulande als Traumurlaubsziel. Doch neben Strand und Safari-Abenteuer für die Touristen leben viele Kenianer in Regionen, wo die Lebensgrundlagen alles andere als sicher sind. Zu den Gebieten, die mit extremen Wetterbedingungen zu kämpfen haben, zählt auch der Distrikt Makueni in der Provinz Eastern Kenia. Hier ist das Klima die meiste Zeit des Jahres heiß und trocken.
In der Regel können die Menschen deshalb nur sehr begrenzt landwirtschaftlichen Nutzen von ihren Feldern ziehen. Im Zuge des Klimawandels verschärft sich ihre Situation zusätzlich, denn der Rückgang des Jahresniederschlags in den letzten Jahren führte dazu, dass die Bauern oft nicht einmal mehr ihren Eigenbedarf sichern können. Offiziell gilt der Distrikt Makueni als Nahrungsmittel-Defizit-Region. „Trotzdem sind hier nur wenige Hilfsorganisationen aktiv, die ihre Aktivitäten überwiegend auf die Verteilung von Nahrungsmitteln beschränken, was keine langfristige Lösung der Probleme darstellt“, erläutert Mathias Anderson, Koordinator der Afrika-Projekte von unserer Mitgliedsorganisation arche noVa, die vor Ort ein Projekt zur Trinkwasser- und Nahrungssicherheit durchführen.

Die Projekte von arche noVa hingegen, die mit dem lokalen Partner Africa Sand Dam Foundation (ASDF) realisiert werden, bieten den Menschen eine langfristige Lösung, um den neuen Herausforderungen zu begegnen und ohne externe Hilfe ihr Überleben zu sichern. Dafür bauen sie gemeinsam mit ASDF und der Bevölkerung Sanddämme im Kreis Mtito Andei. Sie ermöglichen den Gemeinden, das Regenwasser aufzufangen und den Grundwasserspiegel in ihrem Gebiet zu stabilisieren. Fast 8000 Bewohnern steht nunmehr das ganze Jahr über ausreichend Trinkwasser und Wasser zur Bewässerung ihrer Landwirtschaft zur Verfügung. Und langfristig sollen noch mehr Menschen davon profitieren.

Ein Flussbett, das nicht ganzjährig Wasser führt, war für den Bau der Sanddämme sehr hilfreich. Mit relativ geringem Aufwand konnte das Grundgestein freigelegt und die Dämme mit einer Betonmauer verankert werden. Sie wurden gestuft, um mit den verschieden starken Fluten fertig werden zu können. Der Hauptzweck besteht darin, abfließendes Regenwasser zurückzuhalten und zu speichern.

Im Laufe von drei Regenzeiten wird sich vor den Dämmen flussaufwärts eine flache Sandebene bilden, die als Speichermedium dient und verhindert, dass das Wasser wie bei einem herkömmlichen Stausee verdunstet. Weiterhin verbessert der Sand die Wasserqualität, indem er das Wasser filtert, das an der Unterseite des Dammes abgezapft wird. Nicht zuletzt reichert das gespeicherte Wasser die lokale Süßwasserlinse an, so dass bereits existierende Brunnen in der näheren Umgebung das ganze Jahr über Wasser führen. Zusätzlich wurde ein Felssammelbecken für Regenwasser errichtet.

Zusätzlich zu den Baumaßnahmen wurden begleitende Schulungen durchgeführt. Dabei ging es um effiziente Methoden in der Landwirtschaft, Erosionsbekämpfung und Aufforstung. Das Wasserprojekt leistet so einen wichtigen Beitrag zur allgemeinen Nahrungsmittelsicherung und Armutsbekämpfung. Die Steigerung der landwirtschaftlichen Erträge über die Absicherung des Eigenbedarfs hinaus wird den Bauern die Perspektive eröffnen, ihre Einkommenssituation durch den Verkauf ihrer Produkte  zu verbessern.

Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie hier.

Foto: arche noVa