Sauberes Wasser heißt Leben
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Sauberes Wasser heißt Leben
In der Gesundheitszone Mweso der Demokratischen Republik Kongo benötigen die rund 360.000 Einwohner vor allem Zugang zu sauberem Trinkwasser. Aus Not trinken viele von ihnen schmutziges und damit gesundheitsgefährdendes Wasser.
Die Folge sind Krankheiten wie Durchfall. „Deshalb verbessern wir die Trinkwasserversorgung für knapp 110.000 Menschen in der Region“, erklärt Judith Kammerer, zuständige Projektkoordinatorin unserer Mitgliedsorganisaton der Johanniter-Auslandshilfe.
Um Trinkwasserquellen vor Verunreinigungen, zum Beispiel durch Tiere, zu schützen, fasst unsere Bündnisorganisation, die Johanniter-Auslandshilfe, in Mweso 52 natürliche Trinkwasserquellen in Stein oder Beton ein. Außerdem lernen die Menschen vor Ort, wie sie diese eingefassten Quellen selbst in Stand halten können. Die Gemeinden gründen sogenannte Wasserkomitees, bestehend aus jeweils 12 Personen. Diese erhalten eine Fortbildung in der Wartung der eingefassten Trinkwasserquellen und am Ende der Fortbildung Werkzeuge und Materialien. Mithilfe dieser kümmern sich die Mitglieder langfristig um die Instandhaltung der Quellen.
Bereits seit 1995 arbeitet unsere Bündnisorganisation, die Johanniter Auslandshilfe, in der DR Kongo. Insbesondere in der krisengebeutelten Region Nord-Kivu ist Hilfe dringend nötig.
Akute Mangelernährung und unzureichende medizinische Versorgung fordern hier tagtäglich Menschenleben: Jeder zweite Todesfall geht auf unsauberes Trinkwasser, Mangel an Impfstoffen oder unangemessene Behandlung von Fieber, Malaria oder Durchfallerkrankungen zurück. Nur knapp ein Viertel der Menschen in der DR Kongo haben Zugang zu sauberem Trinkwasser. Vor allem Kinder leiden unter den harten Lebensbedingungen.
Deshalb setzen sich die Johanniter auch für die medizinische Versorgung der Menschen in Nord-Kivu ein. Die drei Gesundheitsstationen Mushebere, Yopa und Burungu dienen als Anlaufstelle für die Basisgesundheitsversorgung von rund 38.000 Menschen. Sie benötigen alle dringend Reparaturarbeiten. „Die Gebäude waren teilweise baufällig. Dächer, Fenster und einzelne Räume mussten in Stand gesetzt werden. Um die hygienischen Bedingungen zu verbessern, mussten Latrinen, Plazentagruben und medizinische Verbrennungsöfen gebaut werden“, erläutert Judith Kammerer die Projektmaßnahmen.
Die Gesundheitsstationen werden mit medizinischem Equipment ausgestattet, um Krankheiten und Verletzungen adäquat behandeln zu können. Darüber hinaus schulen die Johanniter das medizinische Personal zum Beispiel in Impfpraktiken und der Verwaltung von Medikamenten.
Die Region Nord-Kivu bleibt auch vier Jahre nach dem Friedensabkommen im März 2009 ein Unruheherd. Weiterhin konzentrieren sich die Kämpfe auf Auseinandersetzung zwischen Regierungstruppen und Rebellengruppierungen.
Obwohl es mit Unterstützung der UN-Interventionsbrigade Ende 2013 gelang, die Rebellengruppe M23 zu zerschlagen, ist ein Ende des Konflikts in der DR Kongo noch immer nicht in Sicht. Die Nahrungsmittelversorgung in Nord-Kivu bleibt prekär, 90 Prozent der Menschen im Kongo leben unter der Armutsgrenze. Nach wie vor sind viele Rebellengruppen in dem Land aktiv, die Infrastruktur liegt am Boden. Leidtragender ist die Zivilbevölkerung. Ständige Angriffe und Vergeltungsaktionen treiben die Menschen immer wieder aus ihren Dörfern und zwingen sie zur Flucht.
Regional wird die Zahl der Binnenvertriebenen in der DR Kongo auf ca. 2,5 Millionen geschätzt. Von ihnen leben 42 Prozent in Camps, 58 Prozent haben in Gastfamilien Zuflucht gefunden. Die Bevölkerung in Nord-Kivu ist am stärksten von Vertreibung betroffen. Die Zahl der Binnenvertriebenen liegt hier bei über einer Million Menschen. Um die Situation der Vertriebenen wie der lokalen Bevölkerung möglichst rasch und nachhaltig zu verbessern, konzentrieren sich die Maßnahmen der Johanniter auf eine bessere medizinische Versorgung und den Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie hier.
Foto: Paul Hahn/JUH