Schulbildung für Kinder und Jugendliche in Burkina Faso

28.07.2014: ChildFund Deutschland leitet ein Ausbildungszentrum, das Kindern und Jugendlichen den Schulabschluss ermöglicht.

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Schulbildung für Kinder und Jugendliche in Burkina Faso

„In meiner Klasse bin ich der einzige Junge unter 32 Mädchen. Ich liebe es, zu nähen, und bin glücklich darü­ber, dass mir ChildFund diese Ausbil­dung zum Schneider ermög­licht. Da­durch kann ich endlich auf eine bes­se­re Zu­kunft hoffen. Mein größter Wunsch ist es, mich später mit einer eigenen Werkstatt selbständig zu machen.“, erzählt der 16-jährige Rémi Larba Kaboré, der an einem Bildungsprojekt von unserer Mitgliedsorganisation ChildFund Deutschland teilnimmt.

Seit 1996 engagiert sich ChildFund Deutschland im westafrikanischen Burkina Faso für Kinder, Jugendliche und Familien, die in Armut leben oder von ihr bedroht sind. Einer unserer aktuellen Förderschwerpunkte gilt dem 2013 gegründeten Ausbildungszentrum „Hope Center“ in Zorgho, der Hauptstadt der Provinz Ganzourgou. In diesem „Haus der Hoffnung“ können bis zu 50 junge Menschen ihre Schulbildung nachholen und einen Handwerksberuf erlernen, der ihnen Perspektiven bietet.

Burkina Faso liegt am Rand der Sahel-Zone und gehört zu den fünf am wenigsten entwickelten Staaten der Welt. Die Hälfte der 17 Millionen Einwohner lebt von weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag. Viele Kinder haben deshalb keine Mög­lich­keit, zur Schule zu gehen und müssen mit ihrer Arbeit zum Familien­einkom­men beitragen. Weil es zu wenige Lehrer und Schulen gibt, leiden das Lern­umfeld und die Motivation der Schülerinnen und Schüler. Und so bricht jedes zweite Kind die Grundschule vorzeitig ab, oft auch auf Wunsch der Eltern, die angesichts fehlender Arbeits­plät­ze keinen Sinn in der Schulbildung sehen.

Unter diesen Umständen haben besonders Kin­der und Jugendliche aus mittellosen Familien keine Chance, ihr Leben zu verbessern. Ohne Schul­ab­schluss können sie keinen Beruf erler­nen und müssen sich später mit schlecht be­zahl­ten, teil­wei­se gefährlichen Tätigkeiten abfin­den, die ihnen keinerlei Perspektiven bieten und sie im Teufelskreis der Armut gefangen halten. Hinzu kommt, dass sich die schwachen Bildungs­struk­tu­ren in Burkina Faso auch fachbezogene Abschlüsse betreffen: Trotz des Fachkräftemangels im Land gibt es hier nach wie vor nur wenige Angebote, die für sozial benachteiligte Jugendliche zudem meist unerreichbar sind.

ChildFund gibt diesen jungen Frauen und Männern die Chance auf Bildung – und damit auf einen Aus­weg aus der sicheren Armut. In unserem Berufsbildungszentrum in Zorgho können über 50 Ju­gend­li­che aus armen Familien die oftmals fehlende Schulbildung nachholen und ein Handwerk erlernen. Denn ein qualifizierter Beruf ist das beste Mittel für ein selbstbestimmtes Leben, das wir ihnen mit auf den Weg geben können. Davon profitieren ganz besonders Mädchen und junge Frauen, die in Burkina Faso die Hauptlast der Armut tragen und kaum Zugang zu Bildung und bezahlter Arbeit haben. In unserem „Hope Center“ bilden sie derzeit die Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler.

Das Ausbildungszentrum füllt eine Lücke und hat Modellcharakter – und wird so zu einem wichtigen Beitrag gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Burkina Faso. Zugleich ist es eine Antwort auf den großen Fachkräftemangel, der die Entwicklung des Landes behindert. Nach ihrer dreijährigen Lehrzeit unter­stüt­zen wir die Jugendlichen bei der Suche nach einem Arbeitsplatz oder auf dem Weg in die Selbständigkeit. Als Mechaniker, Schreiner oder Klempner, als Schneiderinnen, Färbe­rinnen oder Weberinnen haben sie beste berufliche Aussichten und werden später sich und ihre Nächsten gut versorgen können.

Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie hier.

Foto: ChildFund Deutschland