Sierra Leone: Fambul bedeutet Familie

Tausende Kinder und Jugendliche leben in der Hauptstadt Freetown auf der Straße – auch als Folge von Ebola. Kinderschutzzentrum Don Bosco Fambul ist eine wichtige Anlaufstelle für Straßenkinder, (Ebola-)Waisen und ehemalige Kinderprostituierte.

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Sierra Leone: Fambul bedeutet Familie

Don Bosco Fambul, das Kinderschutzzentrum unserer Mitgliedsorganisation Don Bosco Mondo, wurde während des Bürgerkrieges in Sierra Leone (1991-2002) gegründet und hatte das Ziel, ehemalige Kindersoldaten aufzunehmen und zu rehabilitieren. Später verschob sich der Schwerpunkt auf Straßenkinder und Ebola-Waisen. Mit dem Ausbruch der Ebola-Epidemie 2014 musste das Zentrum über sich hinaus wachsen und dringende Nothilfe leisten.

Nothilfe und Wiederaufbau während und nach Ebola

In jener Zeit war die vertrauensvolle Stellung der Salesianer Don Boscos in einer zutiefst misstrauischen Gesellschaft wichtig, wenn nicht gar lebensrettend. So konnten sie erfolgreich mobile Hygieneschulungen und Aufklärungsarbeit leisten. Während Ebola wütete und fast 4.000 Menschen in den Tod riss, richtete das Zentrum ein Nottelefon für anonyme Fragen zur Früherkennung und Behandlung der tabuisierten Krankheit ein. Hygienewaschbecken wurden platziert und betreut, ein provisorisches Auffanglager für Waisen eingerichtet, erkrankte und traumatisierte Kinder gepflegt und die Rückkehr in die eigene Familie oder Pflegefamilie vorbereitet.

Kampf gegen Kinderprostitution

Unzählige Mädchen und junge Frauen haben während des Bürgerkriegs oder durch Ebola ihre Eltern und weitere Familienangehörige verloren und leben auf der Straße. Um täglich zu überleben und sich etwas Essen leisten zu können, prostituieren sich viele von ihnen. Sie geraten auf der Straße in einen Kreislauf aus alltäglicher Not, Hunger und Gewalt, aus dem es keinen Ausweg mehr zu geben scheint. Seit 2016 werden Mädchen und junge Frauen im Rehabilitationsprogramm bei Don Bosco Fambul betreut und versorgt. Doch der raue Ton und Umgang auf der Straße machen sie misstrauisch und vorsichtig. Jeden Tag suchen Father Crisafulli und sein Team aus Streetworkern und Sozialarbeitern den Kontakt zu ihnen und bauen Vertrauen auf.

Rehabilitationsprogramm

Im Rehabilitationsprogramm werden sie dabei unterstützt, traumatische Erfahrungen zu überwinden und sich wieder an einen strukturierten Alltag zu gewöhnen. Bildung ist ihr Schlüssel, um dauerhaft dem Leben auf der Straße fernzubleiben und eine Lebensperspektive zu entwickeln. Im Zentrum können sie eine Ausbildung absolvieren und sich Stück für Stück ein zukünftiges Leben in Selbstbestimmtheit, finanzieller Sicherheit und Würde aufbauen.

Dieses Projekt ist inzwischen abgeschlossen.

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