Dlalanathi: Spieltherapie für traumatisierte Kinder

Unsere Bündisorganisation Kindernothilfe e:V. betreut in Südafrika traumatisierte Kinder in einem Projekt für Spieltherapie.

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Dlalanathi: Spieltherapie für traumatisierte Kinder

Das Recht auf Spiel, Freizeit und Erholung ist in der UN-Kinderrechtskonvention festgehalten. Um dieses Recht zu gewährleisten, unterstützt unsere Mitgliedsorganisation, die Kindernothilfe, in Südafrika ein Projekt, bei dem eine Spieltherapie Kindern dabei helfen soll, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten.

Für die Entwicklung eines jeden Kindes ist nicht nur ausreichend Nahrung, eine Schulbildung und Gesundheit wichtig, sondern auch die Entfaltung von anderen Fähigkeiten, die insbesondere in der Freizeit und beim Spielen gefördert werden.

In der Projektregion von Dlalanathi sind viele Menschen von HIV/AIDS und damit einhergehenden Krankheiten betroffen. Die Arbeitslosigkeit, besonders die von Jugendlichen, ist hoch. Die Familien sind oft groß und finanzielle Mittel knapp. Die Analphabetenrate ist hoch; viele Menschen können auf Grund von Armut und Krankheit gar nicht oder nur wenige Jahre die Schule besuchen. Viele Kinder werden zu Aidswaisen, die nach dem Tod der Eltern oft von den Großmüttern oder anderen Mitgliedern der Großfamilie notdürftig mitversorgt werden. Auch manche dieser Familienmitglieder sterben bald, was bedeutet, dass diese bereits verwaisten Kinder immer wieder neu von Trauer betroffen sind und sich ständig verändernden Lebenssituationen anpassen müssen.

Es ist eine Mammutaufgabe, die große Zahl verwaister Kinder zu versorgen. Sozialarbeit unter der armen Bevölkerung findet kaum oder gar nicht statt. Die Trauer der Kinder und ihre seelischen Bedürfnisse werden oft nicht wahrgenommen und aggressives oder teilnahmsloses Verhalten der Kinder fehlgedeutet. Genau in dieser Situation setzt die Arbeit von Dlalanathi an.

 „Dlalanathi“- was frei übersetzt so viel wie „Spiel mit uns“ bedeutet, ist eine Organisation, die trauernden Kindern, vor allem AIDS-(Halb-) Waisen, psychosoziale Unterstützung anbietet. Es bietet ihnen eine therapeutische Betreuung und hilft dadurch traurige Erlebnisse durch Spiel zu verarbeiten. Das Projekt wendet sich auch an die Erziehungsberechtigten dieser Kinder, hauptsächlich Großmütter, und unterstützt sie im Umgang mit den Kindern. Das Projekt zielt ebenso darauf ab, die Bevölkerung für die Belange trauernder Kinder zu sensibilisieren.

Mit ihrer Arbeit erreicht die Organisation jährlich ungefähr 640 Kinder und deren Familien und macht die Bevölkerung auf die Bedürfnisse traumatisierter Kinder aufmerksam.

Dlalanathi bildet Freiwillige vor Ort aus. Diese übernehmen nach ca. 2 ½ Jahren die Arbeit von den Mitarbeitern der Organisation. Auf diese Weise können viele Kinder erreicht werden. Die Kinder treffen sich über mehrere Wochen zum therapeutischen Spielen in Gruppen und lernen unter der Anleitung von Mitarbeitern und von in Spieltherapie geschulten Freiwilligen schwere Erlebnisse ausdrücken. Zusätzlich treffen sich die Mitarbeiter regelmäßig mit den Erziehungsberechtigten dieser Kinder, sprechen über die Probleme der Kinder und helfen ihnen, mit deren Trauer und Wut, aber auch mit eigenen, oft unverarbeiteten Erlebebnissen und Gefühlen umzugehen.

Foto: GEMEINSAM FÜR AFRIKA / Stefan Trappe