Spielzeug darf kein Luxus sein
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Spielzeug darf kein Luxus sein
„Bis zum Himmel und noch viel höher!“, jauchzt Tshepo aufgeregt. Wie hoch das in etwa ist, zeigt der Vierjährige mit emporgerecktem Arm. Dann setzt er den nächsten Stein auf die waghalsige Konstruktion bunter Bauklötze. Yolandi und Mpho bringen ihre Puppenfamilie, die sie gerade bekochen, in Sicherheit.
Das Spielzentrum, in dem Tshepo die Grenzen der Baukunst auslotet, ist ein farbenfrohes Haus mitten im Township von Grahamstown. Betrieben wird es von einer Selbsthilfegruppe, unterstützt von der Kindernothilfe. Hier finden Kinder Spielsachen, die sich ihre Eltern niemals leisten könnten. Kein Luxus. Was wichtig für ihre Entwicklung und damit für den Erfolg in der Schule ist, lernen die Kleinsten spielend. In Südafrikas Armenvierteln müssen das die Eltern oft erst lernen.
Sie werden ermutigt, sich mit ihren Kindern zu beschäftigen, sie können Spielzeug ausleihen und mit einfachen Mitteln eigenes basteln. Mehr als 500 Kinder kommen inzwischen regelmäßig ins Spielzentrum. Ein Erfolg für die acht Ehrenamtlichen. Zu Recht sind sie auf das stolz, was sie aufgebaut haben. Stolz ist auch Tshepo. Auch als die bunten Steine seines Turmes mit lautem Getöse zu Boden stürzen, ist das mehr als Spielerei. Was er dabei lernt? Er wird umso höher bauen können, wenn das Fundament solide ist.
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Foto: Kindernothilfe/ Christian Nusch