Strom und sauberes Wasser für Togo und Ghana
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Strom und sauberes Wasser für Togo und Ghana
Die Wasserversorgung in Ländern wie Togo und Ghana ist oft mangelhaft. Unsere Mitgliedsorganisation Aktion Canchanabury setzt sich dafür ein, dass dieses Problem schnellstmöglich der Vergangenheit angehört.
Besorgt schaut Francoise Bowanda in die Zisterne ihres Hauses. Was sie dort sieht, schaut ekelig aus und stinkt! Nein, das Restwasser der letzten Regenzeit kann man höchstens noch für den Gemüsegarten benutzen. Für ihr Baby und fürs Essen ist es nicht mehr zu gebrauchen. Resigniert schnappt sie sich den großen Eimer und macht sich auf den Weg zur Quelle.
Die liegt zwei Kilometer von ihrem Dorf Kouma Konda entfernt und meist geht es steil bergauf. Das einzig Positive: Auf dem Rückweg läuft sie bergab – dann allerdings mit 30 kg Wasser auf dem Kopf! Diese Quälerei ist in Kouma Konda seit einigen Monaten Geschichte. In dem kleinen Dorf in Togo gibt es jetzt eine Wasserleitung von der Quelle bis ins Dorf.
Wasserleitungen und Stromversorgung im Togo und Ghana
Die Wasserleitung in Kouma Konda ist ein Projekt unserer Mitgliedorganisation, der Aktion Canchanabury in Kooperation mit den Bochumer Stadtwerken. Ziel der Zusammenarbeit war es von Beginn an, den Menschen im Einzugsbereich der Gesundheitsprojekte des Bochumer Hilfswerkes den Zugang zu sauberem Trinkwasser und die Versorgung mit notwendiger Energie zu eröffnen und so dazu beizutragen, die Lebensbedingungen vor Ort nachhaltig zu verbessern.
Bei einer gemeinsamen „Erkundungsreise“ von Fachleuten der Stadtwerke und Aktion Canchanabury nach Togo und Ghana wurde schnell deutlich, dass die Versorgung mit Strom und Wasser ein elementares Problem in den Dörfern Ghanas und Togos darstellt. Die Menschen haben häufig keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dies führt wiederum zu einer Reihe von Erkrankungen und Infektionen. Aufgrund des fehlenden Stroms können z.B. Impfstoffe und Medikamente nicht ausreichend gekühlt und operative Eingriffe in Krankenstationen nachts nur bei Kerzenschein durchgeführt werden.
Mit den lokalen Partnern von Aktion Canchanabury verständigte man sich deshalb zunächst auf fünf besonders dringende Maßnahmen. Diese wurden in der Folgezeit Zug um Zug verwirklicht:
Bawena u. Kotito/Ghana: Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten in zwei weit abgelegenen Gesundheitsstationen im Norden Ghanas (Installation von Solarlicht und zwei Solarkühlschränken)
Kara/Togo: Schaffung einer ausreichenden Wasserversorgung für drei Dörfer in der Region Kara (Brunnenbohrung und Installation einer mechanischen Pumpe)
Bole/Ghana: Unterstützung beim Aufbau einer technischen Berufsschule im Norden Ghanas (Netzanbindung, Brunnenbau, Installation elektrischer Pumpe, Bau eines Wasserspeichers und Sanitäranlagen)
Yikpa/Togo: Wasser- und Solarstromversorgung für eine Gesundheitsstation in den Bergen (Brunnenbohrung, Installation einer Solaranlage und Solarpumpe)
Kouma Konda/Togo: Bau einer 2-km-Wasserleitung mit Wasserspeicher und Zapfstellen im Dorf
Um die Bevölkerung aktiv an der Umsetzung der Projekte zu beteiligen, wurden vor Ort Dorfentwicklungskomitees gegründet, die die Arbeiten koordinierten und für die Betreuung und Wartung der Anlagen verantwortlich sind. Derzeit werden die Erfahrungen der ersten fünf Projekte ausgewertet, um sie für die weitere Zusammenarbeit nutzbar zu machen.
Es hat sich gezeigt, dass insbesondere die Projekte nachhaltig und stabil laufen, die die Bevölkerung stärker als andere am Bau und an der Instandhaltung der Anlagen aktiv und finanziell beteiligen. Sei es durch die Erhebung von „Wassergeld“, die Schaffung von Arbeitsplätzen durch beispielsweise die Wartung der Brunnen oder die Ausbildung von Solartechnikern. Außerdem schaffen die Projekte ein zusätzliches Einkommen.
Mehr Informationen zu dem Projekt von Aktion Canchanabury.
Foto: Aktion Canchanabury