Südafrika: Mobiles Gesundheitspersonal und mobile Kliniken gegen Covid-19

In Südafrika sollen eine umfangreiche Erfassung medizinischer Daten in Städten und auf dem Land sowie Ausgangssperren die Ausbreitung von Covid-19 stoppen. Dazu mobilisierte das Land tausende Medizinerinnen und Mediziner und errichtete mobile Kliniken. Momentan sieht es so aus, als ob diese Strategie erfolgreich sein könnte.

Südafrika ist derzeit das Land mit der höchsten Anzahl an Corona-Infizierten im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern. Momentan gibt es etwa 3400 registrierte Fälle (Stand 21.04.2020). Laut Regierung ist die Zahl jedoch nur aufgrund aggressiver Testverfahren so hoch. Südafrika zeigte von Beginn an entschlossenen Einsatz im Kampf gegen das Virus, was dem Land vielleicht einen Vorteil verschaffte. 

Die Mobilisierung zehntausender Medizinerinnen und Mediziner machte die umfangreiche Erfassung medizinischer Daten möglich. Insgesamt gehen etwa 28.000 Gesundheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter von Tür zu Tür. Sie erfassen unter anderem die Reisegeschichten der Ansässigen, die Körpertemperaturen und ihre Vorerkrankungen. In von Armut stark betroffenen Gebieten („Townships”) errichtete man mobile Pop-Up-Kliniken, um Testmöglichkeiten und medizinische Versorgungszentren zu schaffen, wo vorher keine waren. 

Südafrika führt diese Tests und Hausuntersuchungen im ganzen Land durch und bezieht dabei auch abgelegene Provinzen und die dort Lebenden mit ein. Bis zum Ende des Monats will man dort 33.000 Menschen täglich testen, um ein genaues Bild zur Ausbreitung des Virus zu bekommen. 

Präsident Cyril Ramaphosa wird international oft für seine Strategie gelobt. Er habe schnell reagiert, bevor das Virus das Land überwältigen konnte. Dabei ist auch die Erfahrung im Umgang mit HIV und Tuberkulose ein Vorteil. Die GeneXpert-Testsysteme, die auch bei Tuberkulose im Einsatz waren, entwickelten jetzt auch Tests für Sars-CoV-2. Maßnahmen wie Screenings, Tests, Diagnosen, Nachverfolgung von Kontakten und Isolierung setzte man bereits bei der Bekämpfung von Tuberkulose ein. 

Die wirtschaftliche Krise, die aus dem radikalen Lockdown resultiert, hat jedoch schlimme, teilweise lebensbedrohliche Folgen für viele Menschen dort. Ramaphosa kündigte daher kürzlich ein Hilfspaket in Höhe von 26 Milliarden US-Dollar an. 

Dieser Artikel ist eine übersetzte Zusammenfassung des Artikels „South Africa is hunting down coronavirus with thousands of health workers” von Bonolo Mogotsi and Max Bearak. Der Artikel wurde am 21.04.2020 auf washingtonpost.com veröffentlicht. 

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