Im Juni 2015 forderte VENRO (Verband entwicklungpolitischer Nichtregierungsorganisationen) im Zuge der UN-Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung in Addis Abeba eine robuste Finanzierungsgrundlage für eine globale nachhaltige Entwicklung. „Auf der Konferenz wird entschieden, wie viel der Welt globale Gerechtigkeit wert ist“, sagt Dr. Bernd Bornhorst, Vorstandsvorsitzender von VENRO. „Die Staatengemeinschaft muss jetzt den politischen Willen zeigen und eine robuste Finanzierungsgrundlage für eine globale nachhaltige Entwicklung bereitstellen. Ohne diese finanzielle Grundlage sind die notwendigen politischen Reformprozesse nicht zu stemmen.“ Eine entscheidende Voraussetzung sei dabei, dass alle Industriestaaten endlich 0,7% ihres Bruttonationaleinkommens für Entwicklungsfinanzierung aufbringen. Finanzierung der SDGs Die internationale Gemeinschaft will auf der UN-Konferenz vereinbaren, wie viel Mittel zukünftig für Entwicklungszusammenarbeit, den Kampf gegen den Klimawandel und für die neuen nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDG) zur Verfügung stehen werden. Die SDG sollen diesen September von der UN verabschiedet werden und die Millenniumsentwicklungsziele ablösen. Ein weiteres Thema der Konferenz ist Steuerpolitik. „Jedes Jahr verlieren allein die afrikanischen Staaten durch illegitime Finanzströme zwischen 50 und 60 Milliarden US-Dollar an Steuereinnahmen“, so Bornhorst. „Zur Beendigung von Armut und Ungleichheit müssen Steuervermeidung und Steuerhinterziehung wirksam bekämpft werden.“ Dafür müsse eine internationale Steuerorganisation unter dem Dach der UN eingerichtet werden. Investitionen müssen steigen Laut FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, müssen in den kommenden 15 Jahren 241 Milliarden Euro investiert werden, um den weltweiten Hunger bis 2030 zu besiegen. Das wären 160 Euro pro Jahr über einen Zeitraum von 15 Jahren für alle Menschen, die in extremer Armut leben. Bleiben die Ausgaben auf dem derzeitigen Stand, geht die Anzahl der Hungerleidenden nur um ca. 150 Millionen zurück, von momentan 800 Millionen Menschen auf 650 Millionen Menschen, die Hunger leiden. Insbesondere in Kleinbauern und kleine Unternehmer in ländlichen Gebieten müsse investiert werden. Mehr Informationen zur Bekämpfung des weltweiten Hungers erhalten Sie im Bericht "Achieving Zero Hunger" der FAO. Weitere Informationen zum Thema Entwicklungsfinanzierung finden Sie auch im VENRO-Positionspapier „Von Addis Abeba nach New York – Finanzierung nachhaltiger Entwicklung nach 2015“. Foto: GEMEINSAM FÜR AFRIKA/Pascal Bünning