Die Krisen im Südsudan und der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) haben in Afrika eine der größten Flüchtlingsbewegungen der vergangenen Jahre verursacht. Insgesamt wurden an die 1,8 Millionen Menschen in Regionen vertrieben, die über sehr geringe Kapazitäten verfügen um die Vertriebenen zu versorgen. Derzeit befinden sich innerhalb des Südsudans über 739.000 Binnenvertriebene. In die angrenzenden Länder sind knapp 197.000 Menschen geflohen. Die UN schätzt, dass bis Ende Juni an die 3,2 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sein könnten. Die Versorgung mit Nahrungsmitteln ist bereits jetzt ein Problem. Ende 2013 kam es innerhalb der Sudaneischen Volksbefreiungsarmee zu Feindseligkeiten zwischen den ethnischen Gruppen Dinka und Nuer. Daraufhin begannen Kämpfen, bei denen ca. 500 Menschen ums Leben kamen. Auf Druck der Afrikanischen Union unterzeichneten am 23. Januar 2014 beide Konfliktparteien einen Waffenstillstand – dennoch kommt es immer wieder zu weiteren Angriffen. In der Zentralafrikanischen Republik gibt es derzeit 701.500 Binnenvertriebene. 290.800 weitere Personen sind aus dem Land geflohen. Laut Schätzungen der UN sind dort zur Zeit 2,5 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen – bei 4,6 Millionen Einwohnern macht das mehr als die Hälfte der Bevölkerung aus. Die Situation ist immer noch sehr kritisch. Seit März 2013 herrscht der gewaltsame Konflikt im Land. Ursache der Krise war ein Putsch der muslimischen Rebellengruppe Seleka gegen die Regierung Francois Bozizés. Die Gewalt gegen Muslime begann, als sich im September letzten Jahres erste christliche Milizen unter dem Sammelbegriff Anti-Balaka formierten und gegen marodierende Seleka-Verbände kämpften. Ein Großteil der muslimischen Bevölkerung des Landes hat bereits seine Heimat verlassen und befindet sich auf der Flucht. Die steigende Anzahl an Flüchtlingen übersteigt die zur Verfügung stehenden humanitären Ressourcen. Die Hilfsprogramme für die Krisen in der Zentralafrikanischen Republik und im Südsudan sind noch drastisch unterfinanziert. UNHCR ist weiterhin auf der Suche nach Finanzierung, um die wachsende Anzahl an Vertriebenen aus ZAR und dem Südsudan versorgen zu können. Flüchtlinge aus der ZAR finden sich derzeit hauptsächlich im Tschad, Kamerun und der Republik Kongo, während die südsudanesischen Flüchtlinge in Äthiopien, Kenia, dem Sudan und Uganda Zuflucht gefunden haben. Lesen Sie hier mehr dazu. Bild: Refugees at Bangui Airport in CAR, SSgt Ryan Crane, 19.01.2014, licensed under Creative Commons