Ein Projekt der Welthungerhilfe: Vollwertige und gesunde Ernährung – Mit Kochkursen zum Erfolg

Mit Kochkursen setzt sich die Welthungehilfe gegen eine einseitige Ernährung in Madagaskar ein.

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Ein Projekt der Welthungerhilfe: Vollwertige und gesunde Ernährung – Mit Kochkursen zum Erfolg

Im Südosten Madagaskars bündeln 7.000 Familien ihr Wissen und ihre Kräfte, um gegen Probleme wie Armut, Unter- und Mangelernährung anzugehen. Unsere Mitgliedsorganisation Welthungerhilfe unterstützt sie dabei.

Madagaskar zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. 92% der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze von weniger als zwei Dollar pro Tag (Weltbank 2013). Zudem gehört die Insel zu den Ländern, die den Folgen des Klimawandels am stärksten ausgesetzt sind. Armut und Nahrungsmittelunsicherheit führen zu großen Problemen in der Projektregion: 35% der Bevölkerung leiden unter chronischem Hunger. Zudem wurde 2013 die Situation durch das Auftreten mehrerer großer Naturkatastrophen, wie der Wirbelsturm „Huruna“ und eine große Heuschreckenplage, bedeutend verschlechtert.

Dichte Regenwälder sind auf der Insel nur noch selten anzutreffen, denn in ihrer Not roden die Bewohner große Teile der Waldflächen. Sie brauchen Platz für den Anbau von Nahrungsmitteln und benötigen Brennholz. Diese Brachflächen sind nur sehr mühsam zu bearbeiten. Die traditionellen Anbaumethoden und auch die Werkzeuge sind oft nicht für diese Böden geeignet. Somit fallen die meisten Ernten eher mager aus. „Vor allem in den Tälern der Insel könnte so vieles gedeihen, doch meist liegen die fruchtbaren Flächen brach“, erklärt Caroline Peyre, Länderreferentin für Madagaskar bei der Welthungerhilfe.

Die wenigen Lebensmittel und eine oftmals sehr einseitige Ernährung – ob aus der Not, aus Unwissenheit oder kulturell begründet – bedingt schwerwiegende gesundheitliche Probleme. Jedes zweite Kind auf Madagaskar ist unterernährt. Um diesen Prozess aufzuhalten, gestaltet die Welthungerhilfe gemeinsam mit den Bewohnern die Landwirtschaft effektiver.

Einige landwirtschaftliche Flächen dienen als Demonstrationsfelder. Darauf können interessierte Bäuerinnen und Bauern moderne Anbautechniken kennenlernen und erfahren dabei, wie sie bessere Ernten erzielen können. Auf ihren eigenen Feldern wenden die Menschen ihr neu erlerntes Wissen an und tragen es auch an andere Familien in der Umgebung weiter.

Um die Menschen im Südosten Madagaskars darüber aufzuklären, wie wichtig vitaminreiche und nahrhafte Mahlzeiten sind, bietet die Welthungerhilfe Kochkurse an. Dabei lernen vor allem die Dorfbewohnerinnen, was gesundes Essen bedeutet. Sie sind traditionell für die Nahrungszubereitung zuständig. „Früher haben wir fast nur Reis gegessen. Das ist einfach immer schon so gewesen. Jetzt weiß ich, dass zum Beispiel Chinakohl, Erdnüsse, getrocknete Fische und Öl dazugehören“, sagt Kursteilnehmerin Francine. Auch Radiosendungen tragen dieses wichtige Wissen weiter und geben Tipps, welche Zutaten wichtig für die Gesundheit sind und zu vollwertigen Mahlzeiten kombiniert werden können.

Die Bewohner im Südosten der Insel wenden das neu erlernte Wissen zu Landwirtschaft und Lebensmittelzubereitung in ihren eigenen Familien an. Sie erzielen damit sehr gute Erfolge und nehmen den Fortschritt ihrer Heimat somit in die eigene Hand.

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Foto: Welthungerhilfe