Uganda: Wasserversorgung gewährleisten
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Uganda: Wasserversorgung gewährleisten
Die Menschen in Kididima im Masindi Distrikt im Osten Ugandas hoffen auf ein Wunder. Denn in ihrem Dorf gibt es kein Trinkwasser. Eigentlich war das schon immer so. Niemand der 800 Einwohner kann sich an eine andere Situation erinnern. So marschieren die Frauen und oft genug die Kinder täglich sechs Kilometer zu einem stehenden Gewässer.
Das Wasser ist trübe und zum Verzehr nicht geeignet. Dennoch müssen die vollen Kanister – trotz Hitze und Schmutz – nach Hause getragen werden. Mit Wasserprojekten in Uganda und Sambia leistet das Kinderhilfswerk Global Care dringende Abhilfe bei der Trinkwasserversorgung.
Während in vielen Entwicklungsländern zehn Liter Trinkwasser pro Tag eine große Hilfe bedeuten, liegt der Tagesbedarf in Europa pro Einwohner bei etwa 140 Litern. Unzählige Menschen in Afrika haben nur zwei Liter ungereinigtes Wasser pro Tag zur Verfügung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) formulierte folgendes Ziel: Sauberes Wasser für jeden Menschen zu Hause oder in einem Umkreis von 15 Minuten Wegdistanz. Das Kinderhilfswerk Global Care wird immer wieder mit den traurigen Realitäten konfrontiert. Wege zur Wasserstelle von vier bis acht Kilometer gehören in Afrika zu den normalen Lebensbedingungen. Aber auch dann kann von Trinkwasser nicht immer die Rede sein. Die entnommene Flüssigkeit aus einem Tümpel, Fluss oder See verdient nicht unbedingt den Namen „Wasser“. Oft gibt es an diesen Wasserstellen nicht ganzjährig ausreichend Wasser, so müssen die Menschen schon sehr früh unterwegs sein. Wer zu spät kommt, kriegt nichts mehr ab.
Ursache für viele Krankheiten
Leben ohne Trinkwasser ist aber nicht nur ein Problem der Entfernung. Eine wesentliche Ursache für Krankheiten und nachfolgende Notsituationen besteht gerade in der unbefriedigenden Qualität des Wassers. Die mindere Wasserqualität und die ungeschützten Wasserstellen, die auch vom Vieh als Tränke genutzt werden, sind Ursache für viele Erkrankungen (z.B. Ruhr, Durchfall, Würmer…) und auch Todesfälle. Gerade an diesen Wasserstellen warten die Moskitos auf ihre Opfer und übertragen Malaria. Ein Brunnen im Dorf bringt aber nicht nur eine gesundheitliche Verbesserung, er bedeutet auch eine Erleichterung für die Situation der Frauen und Kinder, die für das Herbeischaff en des Wassers verantwortlich sind. Kinder, die nicht jeden Tag stundenlang mit Wasserholen beschäftigt sind, können in die Schule gehen.
Ursache für fehlende Nahrung
Zur Zeit führt das Kinderhilfswerk Global Care Wasserprojekte in Uganda und Sambia durch. Die Menschen in den ländlichen Regionen leben größtenteils von kleinen landwirtschaftlichen Anbauprojekten. Die Produkte werden für die eigene Familie gebraucht oder auf dem Markt verkauft. Dabei ist der durchschnittliche Verdienst der Familien zwischen einem und fünf Euro im Monat erschreckend niedrig. Dazu kommt, dass der Anbau von Agrarprodukten durch das fehlende Wasser problematisch ist.
Ein Brunnen für das Dorf
Global-Care hat es sich zum Ziel gesetzt, die Trinkwasserversorgung für die Menschen in den ländlichen Regionen zu verbessern. Diese Zielsetzung soll durch den Bau von Bohrbrunnen und den Einbau von Handpumpen erreicht werden. Die vorgesehene Handpumpe fördert bei einer Einbautiefe von 30 m in einer Stunde 1.350 Liter Wasser. Bei einer durchschnittlichen Einwohnerzahl von 650 Personen können in zwölf Stunden ca. 25 Liter pro Person gefördert werden. In der Praxis wird es sicher zu geringeren Fördermengen kommen, aber allein der Gegensatz vom Sumpf- zum Trinkwasser stellt eine absolute Verbesserung der Situation für die Menschen dar.
Mehr Informationen dazu finden Sie hier.
Foto: KHW Global Care
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