Unsere Mitgliedsorganisation World Vision hat zum ersten Mal einen Wirkungsbericht veröffentlicht. Das Engagement von World Vision für Kinder und für bessere, gerechtere Lebensverhältnisse in von Armut geprägten Regionen bringt Veränderungen hervor. Diese möchte World Visionverstehen, bewerten und transparent darstellen. Wirkungen von Entwicklungshilfe sind oft weniger eindeutig als es sich Spender, Mitarbeiter und Teilnehmer vielleicht wünschen. Jede Maßnahme eines Projekts kann positive, negative und unbeabsichtigte Wirkungen hervorbringen. Überall wo Menschen mit Menschen zusammenarbeiten, muss man dies einkalkulieren. Statt aus Aktivitäten, wie dem Bau eines Brunnens, einfach erhoffte Wirkungen abzuleiten - eine bessere Gesundheit der Dorfbewohner zum Beispiel - betrachtet World Vision ausführlicher Wirkungszusammenhänge und setzt sich mit ihnen auseinander. Einer interessierten Öffentlichkeit will World Vision mit diesem Bericht somit Einblicke in das durchaus komplexe Geschehen der Projektarbeit geben, erkennbare Trends bei der Verfolgung der Ziele aufzeigen und auch eigene Schlussfolgerungen zur Diskussion stellen. Der Bericht stellt die Arbeitsweise in den Projekten, das Wirkungsverständnis, Ansätze zur Wirkungsbeobachtung und Ergebnisse anhand von Beispielen privat geförderter EZ-Projekte von World Vision aus drei Kontinenten vor. Da das Wohlergehen der Kinder im Mittelpunkt der Arbeit steht, konzentriert sich der Bericht auf drei wichtige Themenfelder, für die World Vision klare Entwicklungsziele formuliert hat: Gesundheit, Ernährung und Bildung. Ausgewertet wurde außerdem ein Projektbeispiel aus dem Arbeitsgebiet der Katastrophenvorsorge. Wirkungebeobachtung ist bei World Vision Teil eines gemeinschaftlichen Prozesses, bei dem die lokalen Mitarbeiter gemeinsam mit den Bewohnern und staatlichen wie nicht-staatlichen Akteuren darauf hinarbeiten, ein besseres Lebensumfeld besonders für die Kinder zu schaffen. Von Anfang an sind die Bewohner in die Planung, Durchführung und Bewertung der Projektmaßnahmen eingebunden. International entwickelte Projektmodelle und Indikatoren werden auf die Anwendbarkeit im nationalen und lokalen Kontext hin geprüft. Die im Wirkungsbericht analysierten Daten stammen daher aus verschiedenen Datenerhebungen, die für Evaluierungsberichte in den Jahren 2012 und 2013 zusammengefasst wurden. Das Centrum für Evaluation der Universität Saarbrücken hat die Qualität der Daten bewertet und Empfehlungen ausgesprochen, die wir im Bericht ebenfalls thematisieren. Inhaltlich: In vielen Projektgebieten verbessert sich messbar unter anderem der Gesundheitszustand der Kinder unter 5 Jahren und die Kindersterblichkeit sinkt. Die Evaluierungen legen den Schluss nahe, dass es dort gelungen ist, Basis-Wissen über die Verhütung von Krankheiten und die medzinische Behandlung in der Bevölkerung zu verankern und gleichzeitig den Zugang zu staatlichen Leistungen oder Gemeinde-Diensten zu verbessern. Beim Thema Bildung ergibt sich ein sehr differenziertes Bild, aber die Förderung frühkindlicher Bildung und die Unterstützung von Lesefähigkeiten zeigen sehr positive Auswirkungen. Methodisch: Die Veränderungen in einem Projektgebiet eindeutig auf die Maßnahmen von World Vision zurückzuführen ist kein leichtes Unterfangen, da auch andere Akteure Einfluss auf das Leben und Handeln der unterstützten Menschen nehmen. Die Evaluierungen sollen in Zukunft größeres Gewicht darauf legen, den Beitrag des Projekts herauszuarbeiten. Den Wirkungsbericht von World Vision finden Sie hier. Foto: World Vision