Zehn Filme aus Afrika
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Zehn Filme aus Afrika
Vor einigen Monaten haben wir zehn Filme aus Afrika vorgestellt. Doch es gibt noch weitaus mehr gute Filme, die in Afrika entstehen. Wir haben eine weitere Liste mit Filmempfehlungen zusammengestellt.
1. From a Whisper
„From a Whisper“ setzt sich mit dem Thema Terrorismus in Kenia auseinander und arbeitet dabei insbesondere die Terroranschläge auf die amerikanische Botschaft in Nairobi 1998 und die Folgen auf das Leben der Betroffenen auf. Ein zentrales Thema des Films ist die Frage, wie sich die beiden Protagonisten, ein Geheimdienstoffizier und ein junges Mädchen, den Verlusten, die sie durch die Anschläge erleben mussten, verarbeiten und lernen zu vergeben. Der Film wurde 12 Mal für die African Movie Academy Awards nominiert und gewann fünf Auszeichnungen.
Weitere Informationen zu „From a Whisper“.
2. Moolaadé – Im Bann der Hoffnung
Moolaadé von dem bekannten senegalesischen Produzenten Ousmane Sembène nimmt sich dem schwierigen Thema der weiblichen Genitalverstümmelung an. Der Film spielt in einem Dorf in Burkina Faso. Die Hauptdarstellerin Collé wehrt sich vehement gegen das noch immer weit verbreitete Ritual und möchte mit allen Mitteln verhindern, dass ihre Tochter und andere Mädchen in dem Dorf beschnitten werden.
Weitere Informationen zu „Moolaadé – Im Bann der Hoffnung“
3. Last Flight to Abjua
Der in Nigerias Nollywood – in Anspielung auf Hollywood – entstandene und von Regisseur Obi Emelonya produzierte Film basiert auf einer wahren Geschichte. Passagiere auf dem letzten Flug von Lagos nach Abuja, an einem Freitag im Jahr 2006, bangen um ihr Leben, als ihr Flugzeug in Turbulenzen gerät. „Last Flight to Abuja“ wurde fünfmal für die African Movie Academy Awards nominiert und gewann die Auszeichnung für den besten Film von einem Afrikaner im Ausland.
Weitere Informationen zu „Last Flight to Abuja“.
4. Lamb
Der äthiopische Regisseur Yared Zeleke erzählt in diesem Film die Geschichte eines kleinen Jungen und seinem Lamm. Es ist der erste äthiopische Film, der es in den Wettbewerb der Cannes Filmfestspiele geschafft hat. Der neunjährige Ephraim verliert seine Mutter und wird von seinem Vater auf einen Hof zu seinen Verwandten geschickt. Wie es für einen Jungen in Äthiopien normal ist, soll Ephraim auf dem Feld arbeiten – doch seine wahre Leidenschaft ist das Kochen. Der Film beeindruckt unter anderem durch seine Landschaftsaufnahmen von Äthiopien und durch die Frage, die er aufwirft, wie eine Gesellschaft mit einem Jungen umgeht, der sich keinesfalls festgefahrenen Normen beugen will.
Weitere Informationen zu „Lamb“.
5. Meditteranea
Tausende Menschen aus Afrika wagen jedes Jahr die gefährliche Flucht über das Mittelmeer. Der Film „Mediterranea“ des italienischen Regisseus Jonas Carpignano erzählt die wahre Geschichte eines Flüchtlings – und zeigt schonungslos die Zustände, die viele Flüchtlinge erwartet, wenn sie Europa erreichen. Der Film wurde gemeinsam mit Flüchtlingen gedreht – sowohl vor als auch hinter der Kamera. Der Film erzählt die Geschichte der beiden Freunde Ayiva und Abas, die von Burkina Faso aus nach Europa fliehen. Nachdem ihr Schlepperboot kentert, werden sie von der italienischen Küstenwache gerettet und kommen in Rosarno unter. 2010 kam es in Rosarno zu Ausschreitungen, bei denen 67 afrikanische Flüchtlinge getötet wurden. An der Entstehung des Films waren insgesamt elf Produktionsfirmen aus fünf unterschiedlichen Ländern beteiligt.
Weitere Informationen zu dem Film „Mediterranea“.
6. The First Grader: der älteste Schüler der Welt
„The First Grader“ basiert auf der wahren Geschichte von Kimani Maruge, einem kenianischen Bauern, der sich mit 84 Jahren entscheidet, eine Grundschule zu besuchen, nachdem die kenianische Regierung beschloss, Grundschulbildung kostenlos zu machen. Bis dahin war es Maruge verwehrt geblieben, Lesen und Schreiben zu lernen. „The First Grader“ beschreibt die unglaubliche Bedeutung von Bildung, aber auch die Hürden die Maruge als ältester Schüler der Welt überwinden muss.
Weitere Informationen zu „The First Grader – der älteste Schüler der Welt“
7. Big Men
Der Dokumentarfilm “Big Men” behandelt die Entdeckung von Öl vor der Küste Ghanas und die Folgen, die das für die Wirtschaft und die Menschen des Landes hat. Regisseurin Rachel Boynton beschäftigt sich mit der Frage, wer von dem Ölhandel profitiert – und wer verliert. Der Film zeige, was passiere, wenn sich Öl, Afrika und Kapitalismus treffen, so die englische Zeitung „The Guardian“.
Weitere Informationen zu „Big Men“ und dem Ölaufkommen in Ghana.
8. Tsotsi
Tsotsi erzählt die Geschichte des südafrikanischen Jungen Tsotsi, der sich in den Townships Südafrikas durchschlägt. Der Film porträtiert das meist harte Leben in den Elendsvierteln, das von Gewalt, Einsamkeit und Brutalität geprägt ist. 2006 gewann „Tsotsi“ den Oscar für den besten fremdsprachigen Film.
Weitere Informationen zu „Tsotsi“.
9. They will have to kill us first
“They will have to kill us first” ist ein Dokumentarfilm, der die Rolle, die Musik in der malischen Gesellschaft spielt, porträtiert. In einem Land, das zunehmend von Islamismus beeinflusst und in dem Musikmachen immer mehr verboten wird, zeigt der Film aber vor allem auch den Kampf, den malische Musiker für ihre Leidenschaft führen müssen, um ihren Weg weitergehen zu können.
Weitere Informationen zu „They will have to kill us first“.
10. Stealing Africa
Seit der Bergbau in Sambia vor zehn Jahren vollständig privatisiert wurde, haben ausländische Unternehmen Kupfer im Wert von rund 29 Milliarden US-Dollar abgebaut. Nichtsdestotrotz gehört das Land noch immer zu den ärmsten der Welt. „Stealing Africa“ thematisiert die verheerenden Folgen dieser Privatisierungen für die Menschen in Sambia, die nichts von dem Ressourcenreichtum ihres Landes haben.
Weitere Informationen zu „Stealing Africa“
Foto: Nollywood, von Aimee Corrigan/ This Is Nollywood, CC BY 2.5