DR Kongo – Tausende flüchten vor Rebellenarmee

19.11.2012: Das Kinderhilfswerk World Vision versorgt die Flüchtlinge mit Lebensmitteln, Medikamenten und Hygienesets.

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DR Kongo – Tausende flüchten vor Rebellenarmee

Eine Rebellenarmee im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist bis auf wenige Kilometer an die Millionenstadt Goma vorgerückt. Vorausgegangen waren heftige Gefechte mit Regierungstruppen und UNO-Soldaten, die den Vormarsch der Rebellenarmee namens M23 (Bewegung des 23. März) selbst mit dem Einsatz von Kampfhubschraubern und schweren Waffen nicht stoppen konnten. Jetzt droht der Zivilbevölkerung eine humanitäre Katastrophe, berichtet das Internationale Kinderhilfswerk World Vision.

„Bis zu 17.000 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, mussten ein Flüchtlingslager in der Nähe von Goma Hals über Kopf verlassen“, sagt Ekkehard Forberg, Kongo-Experte bei World Vision. „Die Menschen konnten außer Plastikplanen zum Schutz vor Regen nichts mitnehmen auf ihre Flucht in den Busch. Sie sind dringend auf eine Feuerpause und Versorgung angewiesen. Insgesamt sind mehrere zehntausend Menschen vor den Kämpfen geflüchtet.“

Viele Kinder wurden im Chaos der überstürzten Flucht von ihren Eltern getrennt und irren nun allein auf der Suche nach Hilfe herum. World Vision hat bereits begonnen, in Goma und an anderen Orten die Verteilung von Lebensmitteln, Medizin und Hygienesets vorzubereiten. Ein Teil der Mitarbeiter versucht von der nahegelegenen ruandischen Stadt Gisenye aus, Hilfe für Flüchtlinge In der DR Kongo außerhalb der Städte zu organisieren.

Die Hilfsmaßnahmen müssen unter schwierigsten Bedingungen organisiert werden. Mitarbeiter von World Vision in Goma berichten, dass das Leben in der Provinzhauptstadt der Region Nord-Kivu zum Erliegen gekommen ist. Kaum jemand traue sich noch auf die Straße. „In der Stadt selbst kommt es bereits zu Übergriffen, etwa auf Studenten aus Ruanda”, erklärt Forberg. Hintergrund der Attacken ist, dass viele Kongolesen den Nachbarn Ruanda verdächtigen, die M23-Rebellen zu unterstützen.

 

(Foto: World Vision)