Addis Powerhouse - Das äthiopische Feminismus-Magazin

Addis Powerhouse ist ein digitales feministisches Magazin von Frauen aus Äthiopien. Sie wollen das Image von Feminismus in ihrem Land verbessern. In ihrem monatlich erscheinenden Magazin schreiben sie über feministische Themen und veröffentlichen Interviews mit interessanten Feministinnen.

Schon der Name des Magazins macht klar, dass es neuen Aufschwung in die feministische Debatte Äthiopiens bringen möchte. “Addis” sei die Kurzform der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba und bedeute außerdem “neu”, erklärt Hellina Hailu. Sie ist eine der Gründerinnen des Magazins “Addis Powerhouse”. Die Herausgeberin Hannah Lemma ergänzt, dass das “Powerhouse” ein Ort sein soll, an dem Frauen Kraft schöpfen und ihre Energie aufladen können.Das feministische Online-Magazin wurde 2020 von den zwei Frauen gegründet und erscheint nun monatlich.  

Frauenrechte in Äthiopien 

Obwohl in den letzten Jahrzehnten viel für die Gleichstellung von Männern und Frauen in Äthiopien getan wurde, zahlen sich diese Anstrengungen vor allem in den ländlichen Gebieten kaum aus. Frauen sind zwar bspw. in der Politik recht gut repräsentiert und das Kabinett besteht zu 50 % aus Frauen, jedoch ist die Gleichberechtigung noch weit entfernt.  

In den ländlichen Gebieten des Landes herrschen weiterhin streng patriarchale Strukturen vor. Viele Frauen erleben Genitalverstümmelung, sexualisierte oder häusliche Gewalt. 

Thematische Schwerpunkte des Magazins 

Im Addis Powerhouse werden Themen wie Abtreibung, Prostitution, Sexismus, Frauen in der Politik und Frauen mit Behinderungen behandelt. Die Autorinnen äußern sich auch zu den Menschenrechtsverletzungen in der Tigray Region in Äthiopien. Dort werden tausende Frauen von Soldaten der Zentralregierung vergewaltigt und misshandelt.  

Projekte des Addis Powerhouse 

Die Gründerinnen des Magazins setzen sich nicht allein durch ihre Artikel für den feministischen Kampf ein. Zusätzlich organisieren sie Projekte, um Aufmerksamkeit für die steigende Gewalt gegen Frauen zu schaffen oder um sich gegen Vergewaltigungen und sogenanntes “Victim Blaming” einzusetzen.  

Des Weiteren organisiert das Addis Powerhouse Workshops für Menschenrechtlerinnen und Menschenrechtler, um ihren Blick für Gendergerechtigkeit in ihrer Arbeit zu schärfen. 

Sprachbarriere muss überwunden werden  

Bisher stellt die englische Sprache des Newsletters noch eine Barriere für viele interessierte Leserinnen und Leser dar. In dem multiethnischen Staat gibt es etwa 80 verschiedene Sprachen. Die meisten Artikel erscheinen bisher auf Englisch. Englisch gilt als Bildungssprache und wird in den Oberschulen als Unterrichtssprache gesprochen. Amharisch, die Amtssprache Äthiopiens, wird von etwa 24 Millionen der 110 Millionen Bürgerinnen und Bürger gesprochen. Die Autorinnen versuchen in Zukunft immer mehr Artikel auf Amharisch zu schreiben, um ihr Magazin so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen.  

Quellen: 

Abebe, L. / Powerhouse für Powerfrauen: Feminismus auf äthiopische Art in DW vom 16.06.2021. 

o. A. / Meet the Addis Powerhouse Team in Addis Powerhouse, o. D.  

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