Ausbruch des Ebola-Virus in Westafrika
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Ausbruch des Ebola-Virus in Westafrika
Im März brach in Guinea das tödliche Ebola-Virus wieder aus. Seitdem hat es sich in Westafrika rasant ausgebreitet. Der derzeitige Ausbruch wird als der weltweit schwerste gehandelt, seitdem man das Virus 1976 zum ersten Mal entdeckte. Ende Juni wurden in Guinea, Liberia und Sierra Leone laut der Weltgesundheitsorganisation 759 neue Fälle bestätigt. Mittlerweile liegt die Zahl der Todesfälle bei 467 und ein Ende der Epidemie ist nicht in Sicht.
Das Ebola-Virus gilt als eine der ansteckendsten Krankheiten weltweit und führt in bis zu 90 Prozent der Fällen zum Tod. Das Virus wird über direkten Kontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten übertragen. Es gibt bis jetzt kein Heilmittel gegen die Infektion, eine Behandlung kann lediglich die Symptome bekämpfen.
Die Inkubationszeit kann bei dem Ebola-Virus zwischen zwei und 21 Tagen variieren. Zunächst äußert sich die Krankheit durch grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Muskelschmerzen. Im späteren Verlauf kommen dann Durchfall, Erbrechen, Hautausschlag, Funktionsstörungen von Nieren und Leber und innere und äußere Blutungen hinzu.
Ein Grund für die rasante Ausbreitung des Virus in Westafrika ist das häufig mangelnde Bewusstsein der Bevölkerung, wie man sich im Falle einer Infektion verhalten sollte. Außerdem wird die Gefährlichkeit der Krankheit oftmals falsch eingeschätzt. Die Menschen begegnen den von Ärzten empfohlenen Maßnahmen oft mit Angst, Misstrauen und Skepsis und ignorieren sie häufig. Verdachtsfälle werden oft gar nicht erst gemeldet, Patienten versteckt und zuhause behandelt werden. Trotz der hohen Ansteckungsgefahr des Ebola-Virus werden die daran Verstorbenen meist trotzdem von Angehörigen gewaschen und umarmt.
Unsere Mitgliedsorganisationen ADRA, action medeor und World Vision haben bereits Maßnahmen in die Wege geleitet, um Ärzten und Nothilfe-Teams vor Ort zu unterstützen. World Vision Sierra Leone hat Mittel bereitgestellt, um die Präventionsmaßnahmen zu unterstützen. In den betroffenen Gegenden wurden die Menschen über den Umgang mit Erkrankten und die Ansteckungswege des Virus aufgeklärt. Diese Maßnahmen werden von lokalen Partnerorganisationen von World Vision durchgeführt und durch das sierra-leonische Gesundheitsministerium koordiniert. ADRA und action medeor planen eine Hilfslieferung mit Desinfektionsmitteln, Schutzmasken und Handschuhen.