Bedrohte Tiere in Afrika: Klimakrise und der Mensch  

Wilderei, umweltfeindliche Landwirtschaft und Klimaschäden bedrohen die Tierwelt massiv.

Weitersagen

Bedrohte Tiere in Afrika: Klimakrise und der Mensch  

Wir Menschen teilen uns diesen Planeten mit vielen weiteren Lebewesen. Auf dem afrikanischen Kontinent zum Beispiel mit dickhäutigen Vierbeinern, großäugigen Baumbewohnern, pummeligen Schwimmchampions, bunten Federtieren und vielen mehr. Doch durch menschlichen Eingriff und den menschengemachten Klimanotstand beeinträchtigen wir den natürlichen Lebensraum faszinierender Tiere stark. Einst waren sie Überlebenskünstler, Nischenfinderinnen, Katastrophentrotzer. Doch heute sind viele von ihnen gefährdeter denn je.

Wilderei bedroht Wildtiere 

Massive Wilderei bedroht die Dickhäuter auf dem afrikanischen Kontinent. Nashörner, Elefanten und Flusspferde ziehen schon seit Jahrmillionen durch die Savannen, ernähren sich von Gräsern und sind das Sinnbild der Biodiversität Afrikas. Die Hörner der Tiere ist meist das Ziel von Großwildjagenden, die oft ohne Lizenz unkontrolliert aus Fahrzeugen heraus zum tödlichen Schuss ansetzen. In Asien beispielsweise werden horrende Preise für Nashornhörner bezahlt, die die Gier der Jäger weiter antreibt. „Zwischen 1970 und 1992 wurden die Schwergewichte der Savanne um unglaubliche 96 Prozent dezimiert.“ (1) Aber auch Federtiere wie der Hornvogel sind mehr und mehr bedroht. (2) 

Zerstörung der Lebensräume 

Doch auch die Waldrodung für Landwirtschaft bedroht die Lebensräume vieler Tierarten. Die Lemurenart Madame Berthe’s Mausmaki auf Madagaskar ist beispielsweise stark betroffen. Von den insgesamt 107 heute noch lebenden Lemurenarten sind 103 bedroht.  

Die Problematik hinter der Waldrodung, nicht bloß auf dem afrikanischen Kontinent, ist komplex. Zum einen ist die Bevölkerung angewiesen, die Landwirtschaft zu optimieren. Ernährungsmangel und eine wachsende Bevölkerungszahl zwingen Bäuerinnen und Bauern Flächen für kurzeitig ertragreiche Monokulturen zu schaffen. Mais und Palmöl (in großen Mengen für die Weiterverarbeitung in Nahrungsmitteln und Kosmetika für den Globalen Norden) sind die Vorreiter. Zum anderen sind die Waldbestände enorm wichtige Klimaregulatoren und Lebensraum für unzählige Tiere. Was nun?  

Der Globale Norden muss handeln 

Sowohl Menschen des Globalen Südens als auch Tiere weltweit sind Betroffene der Klimakatstrophe. Die Verursacher*innen der Krise sind wohlhabende Industriestaaten mit ihren Systemen des Immermehrwollens. Sie müssen endlich Verantwortung übernehmen für Klimaschäden und die Länder unterstützen, die diese abzufedern und neue Schäden zu vermeiden. Das heißt, finanzielle Mittel bereitstellen für nachhaltige Landwirtschaft, aber auch Produktionsprozesse von Waren wie Schokolade oder Kaffee in den Anbauländern etablieren und damit eine wirkliche Wertschöpfung für die Menschen vor Ort ermöglichen, Arbeitskräfte anlernen und einen Wissenstransfer ermöglichen. Dadurch werden sowohl idealerweise naturschonende Verfahren in der Arbeitsweise als auch volkswirtschaftliche Verbesserung in den Ländern des Globalen Südens ermöglicht.  

Durch bessere Flächennutzungspraktiken und der Distanzierung von tierfeindlichem Monokulturanbau können sich die natürlichen Lebensräume der Tiere regenerieren, ihre Population würden wieder wachsen und die Biodiversität in der Tier- und Pflanzenwelt zunehmen. 

Mehr zu den bedrohten Tier- und Pflanzenarten unserer Erde findet ihr in der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. Die Liste wurde am 25. März 2021 aktualisiert und erfasst derzeit fast 37.500 vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten. 

Quellen:

(1) Riebesel, K. / „Vom Aussterben bedrohte Tiere in Afrika“ vom 18.12.2017

(2) WWF / „Die Rote Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten“ vom 25.03.2021

(3) WWF / „Wilderei“ vom 03.12.2021

(4) Beckert, N. / „Über Monokulturen, Bergbau und Land Grabbing in Afrika“ vom 08.12.2016

Verfasst am 28.03.2022