CARE zur UN-Klimakonferenz: „Wir müssen unter 2 Grad bleiben“
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CARE zur UN-Klimakonferenz: „Wir müssen unter 2 Grad bleiben“
Gestern begann in Lima (Peru) die letzte Weltklimakonferenz vor dem entscheidenden Klimagipfel in Paris. Dort soll in einem Jahr ein neues globales Klimaabkommen beschlossen werden. Anlässlich dieser 20. UN-Klimakonferenz in Lima fordert unsere Mitgliedsorganisation CARE, dass dort die Grundlagen für ein ehrgeiziges und wirksames Klimaschutzabkommen, das 2015 beschlossen werden soll, gelegt werden.
Sven Harmeling, klimapolitischer Koordinator von CARE, dazu: „Trotz neuester Anzeichen, dass einige emissionsstarke Länder wie USA und China damit beginnen, ihre Verantwortung für das Klima ernst zu nehmen, sind die derzeitigen globalen Klimaschutzmaßnahmen immer noch unzureichend. Wir steuern weitgehend ungebremst auf eine globale Erwärmung von vier Grad Celsius zu, obwohl die von Forschern empfohlene maximale Grenze bei deutlich unter zwei Grad liegt.“
Die Vertragsstaaten der UN-Klimakonvention, die sich in Lima treffen, müssen die größte Herausforderung unserer Zeit annehmen und wesentlich mehr politischen Ehrgeiz zeigen, um eine drohende Klimakatastrophe noch abzuwenden. Das Gastgeberland Peru ist bereits heute von den Auswirkungen der globalen Erwärmung betroffen. Milo Stanojevich, CARE-Länderdirektor in Peru, berichtet: „Wir sehen schmelzende Gletscher sowie extreme und unvorhersehbare Wetterlagen, die von Blitzfrost bis zu Hitzeperioden reichen und massive Ernteschäden und Einkommensverluste mit sich bringen. Die Ärmsten können sich davor kaum schützen, denn die Veränderungen nehmen jedes Jahr zu.“ Es seien aber die reichen Staaten und Bevölkerungen, die den Klimawandel durch den exzessiven Verbrauch fossiler Brennstoffe verursacht hätten, erinnert Stanojevich: „Das macht den Klimawandel und seine Auswirkungen zu einer extremen, globalen Ungerechtigkeit.“
CARE fordert in seinem neuen Bericht „Ein faires und gerechtes Klima-Abkommen für die Ärmsten der Welt“ von den in Lima teilnehmenden Staaten folgende Maßnahmen:
- sich umgehend von emissionsintensiven Entwicklungsmodellen zu verabschieden und stattdessen konsequent erneuerbare Energien zu nutzen
- einen starken Textentwurf für ein menschenrechtsbasiertes, faires, ehrgeiziges und verbindliches Klimaabkommen zu formulieren
- die Gleichstellung der Geschlechter bei Klimaschutzmaßnahmen zu fördern
- verstärkt finanzielle und technische Ressourcen vor allem durch die Industrieländer bereitzustellen, um eine klimaresistente Entwicklung mit geringen Emissionen zu fördern
- Anpassungsmaßnahmen zu stärken und das Risiko von Katastrophen durch eine Erhöhung der finanziellen Unterstützung staatlicher Anpassungspläne zu reduzieren
- einen internationalen Mechanismus zu entwickeln, der für Verluste und Schäden aufkommt, die durch den Klimawandel ausgelöst werden
- Maßnahmen zu fördern, die die Ernährungssicherheit von armen und verwundbaren Menschen stärken
Mehr Informationen zum Thema „Ökologische Nachhaltigkeit finden Sie hier.
Foto: GEMEINSAM FÜR AFRIKA/Pascal Bünning