EU-Kommission plant Abschaffung der Agrar-Exporthilfen

18.01.2014: EU-Kommission plant Abschaffung der Agrar-Exporthilfen

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EU-Kommission plant Abschaffung der Agrar-Exporthilfen

EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos hat in der vergangenen Woche verkündet, die Europäische Union werde ihre Subventionen für Agrarexporte in Entwicklungsländer abschaffen.

GEMEINSAM FÜR AFRIKA begrüßt diese Entscheidung. Auf diesen Missstand hatten Bündnis und seine Mitgliedsorganisationen jahrelang weitgehend erfolglos hingewiesen.

Die Importe aus der EU stiegen, die Abhängigkeit auch. Die Produzenten in Europa konnten mit den komfortablen Beihilfen ihre Mastställe und Schlachthöfe ausbauen. In den achtziger Jahren schüttete die EU jährlich mehr als 15 Milliarden Euro an Lebensmittelproduzenten aus. Die Kleinbauern in Afrika gaben reihenweise auf.

Er wolle „keine künstliche Wettbewerbsfähigkeit mehr“, sagte der rumänische EU-Kommissar. Unter gewissen Bedingungen könnten zwar noch Ausfuhr-Erstattungen für landwirtschaftliche Produkte gezahlt werden, Exporte nach Afrika würden aber nicht mehr künstlich verbilligt. Allerdings hatten die Subventionen in letzter Zeit nur noch 147 Millionen Euro betragen.

Die Subventionen der EU hatten die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Landwirte künstlich gesteigert und viele kleine Bauern in Entwicklungsländern in den Ruin getrieben. Besonders in Westafrika wurden die lokalen Märkte mit gefrorenen Hähnchenteilen aus der EU überschwemmt. Gegen die Dumpingpreise der EU-Exporte konnten die kleinen afrikanischen Geflügelzüchter nicht konkurrieren. Nichtstaatliche Organisationen hatten diese Praxis seit Jahren immer wieder verurteilt und eine Agrarwende gefordert. Hier erfahren Sie weitere Hintergründe zum Thema.

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Foto: ADRA