Fünf Beiträge Deutschlands zu den SDGs

25.09.2015: Am Wochenende sollen die SDGs offiziel verabschiedet werden. Was kann Deutschland zu ihrem Erfolg beitragen?

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Fünf Beiträge Deutschlands zu den SDGs

Am Wochenende sollen die Vereinten Nationen in New York die Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) verabschieden. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern, den Milleniumsentwicklungszielen (MDGs), gelten unter den SDGs auch Industriestaaten wie Deutschland als Entwicklungsländer. Diese sollen explizit in die Verantwortung genommen werden.

Wie lassen sich die SDGs konkret in Maßnahmen für Deutschland und die Länder und Kommunen übersetzen?

Wir stellen fünf Ansätze vor, wie die deutsche Regierung ihren Beitrag zur Verwirklichung der Nachhaltigen Entwicklungsziele leisten will:

1. Konkrete Zielformulierungen für Bund und Länder

Die Nachhaltigen Entwicklungsziele können nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn es konkrete Maßnahmen für Bund und Länder gibt. Um das Ziel zu erreichen, soll eine Studie des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) bis spätestens Mitte November erste Antworten liefern.

2. Investitionen in Bildung und Entwicklung in Afrika als Bekämpfung von Fluchtursachen

Entwicklungsminister Gerd Müller betont die zentrale Rolle von Bildung und Entwicklung, beispielsweise in Afrika, als Bekämpfung von Fluchtursachen. Wenn die erfolgreiche Umsetzung der SDGs gelingt, könne das Menschenrecht auf Leben und die Rechte auf Nahrung, Bildung, Gesundheit und Religionsfreiheit gewährleistet werden. Die Abwesenheit dieser Rechte sei es, die zurzeit so viele Menschen zur Flucht zwingen.

3. Weniger Konsum

Müller fordert im Rahmen der SDGs ein neues Verständnis von „Wachstum“ zu entwickeln. Dazu gehöre auch zu lernen, mit weniger Konsum genauso gut zu leben. Müller betont, dass die Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele bei dem Einzelnen anfängt: „Vom Kaffee am Morgen über die Kleider auf unserer Haut bis hin zu Gold im Schmuck oder Coltan in unseren Handys. Unser Konsum hat Einfluss auf die Lebensverhältnisse von vielen Menschen in nur scheinbar weiter Entfernung. Am Anfang jeder Produktionskette steht immer ein Mensch in der Plantage, auf dem Feld, in der Mine oder an der Nähmaschine. Deutschland zeigt deshalb mit dem von uns ins Leben gerufenen Textilbündnis, dass wir bereit sind, uns unserer Verantwortung zu stellen und uns für faire und nachhaltige Standards einzusetzen.“

4. Fairer Handel

Nachhaltige Entwicklung kann nur dann geschehen, wenn der internationale Handel fairer betrieben wird. Gerd Müller betont, dass die Gewinnspannen entlang der Produktionskette gerechter verteilt werden müssen. Derzeitige Preise für Güter wie Bananen oder Schokolade erlauben es den Menschen am Anfang der Produktionskette nicht von ihrem Erwerb zu leben. Müller erklärt, dass Westafrika etwa 120 Millionen Euro mehr Einkünfte im Jahr aus dem Kakaoexport hätte, würde die Tafel Schokolade für nur einen Cent mehr verkauft werden. Bei Bananen sei die Situation ähnlich. Bei 99 Cent für ein Kilo Bananen könne ein Mensch am Anfang der Produktionskette kaum leben. Würden die Preise fairer gestaltet werden, könnten Milliarden Euros in die Entwicklungsländer fließen.

5. Mittel für Entwicklungszusammenarbeit erhöhen

Weltweit haben sich die Länder dazu verpflichtet, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für die Entwicklungszusammenarbeit auszugeben. Doch wie viele andere Staaten hinkt auch Deutschland mit gerade einmal 0,38% diesem Ziel hinterher. Die Bundesregierung muss Wege finden, die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit so schnell wie möglich auf die international vereinbarte Marke zu erhöhen.

Quellen: epo-online.de ; zeit-online.de

Mehr Informationen zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen finden Sie hier.

 

 

Foto: Vereinte Nationen

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