G20: Wachstumsziele nicht auf dem Rücken der Kinder umsetzen

17.11.2014: Viele Kinder in Entwicklungsländern arbeiten in prekären Verhältnissen.

Zum Abschluss des G20 Gipfels in Brisbane betont unsere Mitgliedsorganisation World Vision, dass das angestrebte Wirtschaftswachstum von zwei Prozentpunkten nicht auf dem Rücken der Kinder und den Ärmsten der Armen umgesetzt werden darf.

Die G20-Führer äußerten den Willen, sich für „integratives Wachstum“ einzusetzen. Ebenso wollen sie Armut und Ungerechtigkeit in der Welt verringern. World Vision betont vor dem Hintergrund, dass schöne Worte nicht reichten, sondern die Versprechen in konkrete Taten umgesetzt werden müssten. Es sollten zudem Messinstrumente eingeführt werden, mit denen nachgewiesen werden kann, dass die Maßnahmen greifen. Tim Costello, CEO von World Vision Australien erklärt: „Es ist wichtig, dass insbesondere in den Entwicklungsländern mehr und bessere Arbeitsmöglichkeiten geschaffen werden. Dabei dürfen die Menschenrechte in den weltweiten Wertschöpfungsketten nicht mit Füßen getreten werden, wie es derzeit vielfach geschieht.“ Costello, der auch Vorsitzender der C20 Gruppe in Brisbane ist, macht darauf aufmerksam, dass insbesondere die Ausbeutung von Kindern bei der Jagd nach mehr Wachstum und dem unkontrollierten Profitstreben, die angespannte Wirtschaftssituation in vielen Entwicklungsländern weiter verschärft. „Etwa 168 Millionen Kinder weltweit müssen arbeiten, viele in gefährlichen Arbeitsverhältnissen, anstatt zur Schule zu gehen. Dies geht zu Lasten ihrer Entwicklung und Gesundheit“, betont Costello. „Dies ist auch schädlich für ein gesundes Wirtschaftswachstum in den Entwicklungsländern selbst.“

World Vision begrüßt die Einrichtung einer Arbeitsgruppe für Beschäftigung, die dafür sorgen soll, dass qualitativ hochwertige Jobs geschaffen werden. „Die G20-Länder repräsentieren 2/3 der Weltbevölkerung und mehr als 80% des weltweiten Bruttoinlandsprodukts. Wirtschaftswachstum braucht qualifiziertes Personal, aber wenn Millionen Kinder weiter arbeiten müssen, können sie auch im Erwachsenenalter ihr Land nicht unterstützen“, so Costello.

Die Kinderhilfsorganisation lobte das Engagement der G20-Arbeits- und Beschäftigungsminister, die die Absicht äußerten, Zwangs- und Kinderarbeit zu beseitigen. Maßnahmen, um dieses Übel zu bekämpfen, müssten aber schnell erfolgen, so Costello. Die Arbeit beginne jetzt.

Lobend äußerte sich Costello auch, dass das Thema Klimawandel im Abschlussdokument aufgenommen wurde und sich mehrere Staaten am Grünen Klimafonds der Vereinten Nationen beteiligen wollen. Costello machte darauf aufmerksam, dass die Industrieländer verantwortlich seien für den Klimawandel, aber die ärmsten Länder der Welt am meisten unter den Folgen zu leiden hätten. Überflutungen und Dürren seien in vielen Entwicklungsländern inzwischen die Regel und keine Ausnahme mehr. Daher sei es dringend erforderlich, diesen Ländern einerseits bei der Katastrophenvorsorge, aber sie auch beim Kampf gegen die Folgen der Erderwärmung zu unterstützen.

Bild: Kinderrechte Afrika

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