Global Peace Index

15.03.2016: Das Institute for Economics and Peace, das sich aus Friedensforschern, Experten und Friedensinstituten zusammensetzt, veröffentlicht seit 2007 jährlich den sogenannten Global Peace Index (Weltfriedensindex). Anhand von 23 Indikatoren wird die Friedfertigkeit von 162 Staaten ermittelt. Umso niedriger die Zahl, als umso friedfertiger gilt das Land. Die Indikatoren lassen sich in die drei Kategorien „Level von Sicherheit und Stabilität“, „Verwicklung in nationale und internationale Konflikte“ und „Militarisierung“ gruppieren.

Global Peace Index 2015

Wie der Global Peace Index (GPI) 2015 zeigt, werden die Gegensätze zwischen friedlichen und von Konflikten betroffenen Regionen weltweit immer größer. Seit 2014 hat sich das Level der Friedfertigkeit in 81 Ländern verbessert, während 78 Länder eine negative Entwicklung verzeichneten.

Friedensinseln in Afrika

Oftmals wird Afrika in den Medien als „verlorener“ Kontinent, der nur von Kriegen und Konflikten charakterisiert wird, dargestellt. Obwohl Sub-Sahara Afrika der Erdteil mit den meisten inner- und nichtstaatlichen Kriegen der Welt ist, beweisen sogenannte „Friedensinseln“, dass es auch stabile Länder auf dem afrikanischen Kontinent gibt.

Als Friedensinseln werden die Länder bezeichnet, in denen Frieden herrscht, obwohl sie in einer von Konflikten betroffenen Region liegen. Laut dem GPI liegt Mauritius beispielsweise weltweit auf Platz 25 und wird gefolgt von Botswana. Andere relativ stabile Länder in Afrika sind laut dem GPI Namibia, Senegal und Ghana.

Extreme Verbesserungen und Verschlechterungen

Insgesamt wurden in Sub-Sahara Afrika die extremsten Entwicklungen im Vergleich zum Vorjahr beobachtet – sowohl positiv als auch negativ. Guinea-Bissau und die Elfenbeinküste verzeichneten die positivsten Veränderungen weltweit. Gründe dafür war der friedliche Ablauf der Wahlen in Guinea-Bissau und die weitaus weniger gewalttätigen Attacken durch Rebellen in der Elfenbeinküste. Auch Benin verbesserte seine Position um 29 Plätze.

Besonders negative Entwicklungen mussten Djibouti, Nigeria, Kamerun und Niger verzeichnen. In Djibouti waren vermehrte Unruhen, Gewalt und die autoritäre Regierungen Gründe für die Verschlechterung. Auch das noch immer instabile Nachbarland und der weit verbreitete Waffenschmuggel in den Grenzregionen verschlechtere Djiboutis Position.

In Nigeria, Kamerun und Niger waren Terroranschläge durch die Gruppe Boko Haram der Hauptgrund für die deutliche Verschlechterung. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Todesopfer, die durch Terroranschläge ums Leben kamen, um 140 Prozent.

Auf dieser interaktiven Karte kann man die Friedfertigkeit der 162 vom GPI erfassten Staaten nachverfolgen.

Global Peace Index 2015

 

In den Ländern Afrikas wurden sowohl extreme Verbesserungen, als auch starke Verschlechterungen verzeichnet.

 

Den gesamten Global Peace Index 2015 können Sie hier einsehen.

Quelle: Global Peace Index 2015

Bild: Global Peace Index,Institute for Economics and Peace, CC BY-SA 3.0

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