Am 5. April fand in Brüssel eine kurzfristig einberufene Afrika-Konferenz statt, die auf Drängen von Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) angestoßen wurde. Neben Gabriel wurde das Krisentreffen von der Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Federica Mogherini, sowie dem Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen für humanitäre Angelegenheiten und Nothilfekoordinator, Stephen O'Brien, geleitet. Das Treffen - an dem zudem zahlreiche Akteure der humanitären Hilfe teilnahmen - hatte zum Ziel, eine schnelle Sensibilisierung für die Notlage am Horn von Afrika sowie eine gemeinsame Analyse der Situation zu generieren. Zudem wurde in den Fokus gerückt, die kurzfristige Nothilfe zu intensiveren sowie langfristige politische Lösungen anzustreben, um vor allem den von Menschenhand gemachten Ursachen entgegenzuwirken. Bereits im Vorfeld des Krisentreffens sicherte die EU nach Angaben Mogherinis 183 Millionen Euro für Soforthilfen zu. Deutschland stockt seinen Hilfsfonds um 100 Millionen Euro auf 300 Millionen auf.Das Treffen in Brüssel diente zudem als Vorbereitung für die anstehende internationale Konferenz “The Berlin Humanitarian Call – jointly against famine” am 12. April 2017 in Berlin sowie die am 11. Mai stattfindende Somalia-Konferenz in London.Aufruf an die internationale GemeinschaftBereits Anfang März war UN-Generalsekretär António Guterres ins ostafrikanische Somalia gereist, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Die Eindrücke waren gravierend. Umgehend rief Guterres die internationale Staatengemeinschaft dazu auf, sich mit finanziellen Beiträge an einem umfangreichen Nothilfeprogramm zu beteiligen. Die Spenden blieben jedoch weit hinter den Erwartungen zurück. Zudem kündigte US-Präsident Donald Trump an, Hilfsgelder zu kürzen. Von diesen Kürzungen sind vor allem UN-Hilfswerke wie das World Food Programme sowie das Flüchtlingshilfswerk UNHCR betroffen."Wir brauchen einen dauerhaften UN-Krisenfonds, und wir brauchen ihn schnell"Gerd Müller (CSU), Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, machte sich in diesen Tagen selbst ein Bild von der Situation. "Äthiopien hat aus früheren Dürren gelernt und hat diesmal auch umfassend Vorsorge getroffen. Trotzdem überfordert das Ausmaß der aktuellen Dürrekrise nicht nur Äthiopien, sondern die Region insgesamt: Im Südsudan, in Somalia, in Niger, Kenia oder Kamerun sterben die Menschen an Hunger, weil die Weltgemeinschaft zu spät reagiert, weil Gelder zu zögerlich fließen und auch erst dann, wenn die Katastrophe nicht mehr aufzuhalten ist. Wenn wir geglaubt haben, eine Hungerkrise wie 2011 kann sich nicht wiederholen, dann werden wir jetzt und hier eines Besseren belehrt. Wir brauchen einen dauerhaften UN-Krisenfonds, und wir brauchen ihn schnell", so der Bundesentwicklungsminister bereits im Vorfeld seiner Reise.Unsere Mitgliedsorganisationen sind vor OrtViele unserer Bündnisorganisationen sind aktuell in den betroffenen Regionen im Einsatz:arche noVa ist in verschiedenen langfristig angelegten Projekten in Äthiopien, Kenia und Somalia aktiv, um dem Hunger entgegen zu wirken. In der Oromia-Region in Äthiopien hilft die Organisation durch den Bau von Brunnen und Bewässerungspumpen.259.000 Menschen hat unsere Mitgliedsorganisation CARE Deutschland Luxemburg bisher in Somalia mit Nothilfemaßnahmen unterstützt: Sauberes Wasser, Bargeld- und Nahrungsmittelhilfe sowie Schutzmaßnahmen für Frauen und Mädchen.ChildFund setzt sich in Äthiopien für eine Zukunft ohne Hunger ein. Die Schwerpunkte ihres Engagements liegen darin, die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschen in Äthiopien zu erhalten und ihnen zu helfen, ihre Existenz auf nachhaltige Weise zu sichern.Helvetas ermöglicht durch ein eigens entwickeltes System der Regenwassergewinnung (Roof water harvesting) 347 Haushalten Zugang zu Trinkwasser.Die Johanniter-Unfall-Hilfe unterstützt in Turkana, im Norden Kenias seit mehreren Jahren die Bevölkerung beim Anbau von Nahrungsmitteln.Seit November 2015 verteilte die Stiftung Menschen für Menschen in der Region Agarfa in Äthiopien regelmäßig Nahrungsmittel an bis zu 32.500 Menschen. Aktuell benötigen noch ca. 16.500 Menschen Unterstützung. Die Stiftung hat angekündigt die Nahrungsmittelhilfe auszuweiten.Im Nordosten Kenias unterstützt die Quäker-Hilfe Stiftung ein Programm zur ländlichen Entwicklung und Lebensmittelsicherheit und berät die Bevölkerung in effizienteren und umweltverträglichen Anbaumethoden.Die Mitgliedsorganisationen von GEMEINSAM FÜR AFRIKA eint ihr unermüdlicher Einsatz für bessere Lebensbedingungen in Afrika. Ostafrika ist aufgrund der Dürrekatastrophe eine Schwerpunktregion für viele Hilfsprojekte. Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie die Arbeit unserer Organisationen.Helfen Sie uns zu helfen und spenden Sie jetzt! Foto: Amio Cajander - Banderas europeas en la Comisión Europea | CC BY-SA 2.0