Mangel- und Unterernährung in Kenia nimmt zu

14.07.2017 Die Lage in Kenia wird dramatischer. Immer mehr Menschen sind mangel- und unterernährt. Unsere Mitgliedsorganisation, die Johanniter-Unfall-Hilfe, weitet ihre Nothilfe aus.

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Mangel- und Unterernährung in Kenia nimmt zu

Nach aktuellen Angaben unserer Mitgliedsorganisation, der Johanniter-Unfall-Hilfe, spitzt sich die Hungersnot in Kenia weiter zu. Immer mehr Menschen sind mangel- und unterernährt. Besonders die Provinz Turkana hat unter der aktuellen Dürrekatastrophe zu leiden.

Frauen und Kinder besonders von Mangel- und Unterernährung betroffen

Basierend auf einer aktuellen Untersuchung, die von der kenianische Regierung sowie UN- und Nichtregierungsorganisationen durchgeführt wurde, haben die akuten Unterernährungsraten in der Provinz Turkana ein kritisches Level erreicht. „Diese Entwicklung ist eine deutliche Verschlechterung im Vergleich zu den Erhebungen vom Juni 2016 oder Januar 2017“, so die Untersuchungskommission.

Die Johanniter sind besonders aufgrund der drastisch steigenden Zahlen der hungernden Frauen und Kinder alarmiert. „Laut den Daten sind in einigen Teilen der nordwestlichen Provinz Turkana bis zu 12 Prozent der Kinder unter fünf Jahren stark unterernährt. Das ist sechsmal so hoch wie der Grenzwert für starke Unterernährungsraten der Weltgesundheitsorganisation, ab dem man von einer Notsituation spricht“, sagt Philippe Carrette, Johanniter-Länderbüroleiter in Kenia. Zudem zeigt die Untersuchung auf, dass mittlerweile acht von zehn Frauen in Turkana unter Mangelernährung leiden.

Gründe für Hungersnot in Kenia

Vor allem die seit vielen Monaten anhaltende Dürre macht den Menschen sowie ihrer Landwirtschaft zu schaffen. „Die dritte Regenzeit in Folge ist ausgefallen. Die nächste Regenzeit wird erst für Oktober erwartet. Bis dahin gibt es keine andere Lösung, als die Bevölkerung weiter mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser zu unterstützen“, berichtet Carrette. Milch, Mais und Bohnen – die Grundnahrungsmittel der Turkana-Bewohner – stehen der Bevölkerung kaum noch zur Verfügung. Darüber hinaus sind bereits 70 Prozent der Nutztiere verendet. Jene Tiere, die bis hierher überlebt haben, finden nun kaum noch Nahrung und Wasser und können somit keine Milch mehr produzieren.

Die Johanniter unterstützen die Not leidenden Menschen

Seit mehr als 6 Jahren ist unsere Mitgliedsorganisation, die Johanniter-Unfall-Hilfe, in Kenia tätig. Mit verschiedenen Projekten wird die Bevölkerung dabei unterstützt, Nahrungsmittel zu produzieren. Zum Beispiel konnten dank dem speziellen Anbau von Sorghum-Hirse die Menschen trotz ausgefallener Regenzeit eine Ernte einfahren. Seit mehreren Monaten versorgt unsere Mitgliedsorganisation in Nothilfeeinsätzen mehr als 4.000 Menschen mit Wasser und Grundnahrungsmitteln. Als Reaktion auf die aktuellen Ergebnisse wird die Johanniter-Unfall-Hilfe ihre Maßnahmen aufstocken und anpassen. „Wichtig ist jetzt die zügige Verteilung von proteinreichen Nahrungsmitteln, vor allem an Frauen und Kinder”, sagt Carrette.

So helfen unsere Mitgliedsorganisationen

Die Mitgliedsorganisationen von GEMEINSAM FÜR AFRIKA wirken der Hungerkatastrophe entgegen. Sie leisten Soforthilfe durch die Verteilung von Nahrungsmitteln, Saatgut und Trinkwasser und helfen mit grundlegender medizinischer Versorgung.

In langfristig angelegten Projekten beraten sie über nachhaltige und dürreresistente Anbaumethoden und Möglichkeiten der Wassergewinnung, um dem Hunger in Zukunft vorzubeugen.

Bitte unterstützen Sie die Arbeit unserer Mitgliedsorganisationen vor Ort und helfen Sie dabei Leben zu retten!

 

Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe