Projektgebiet: Region Chikwawa im Süden MalawisZielgruppe: Grundschulkinder und ihre ElternLaufzeit: seit 2023ProjektübersichtHintergründe vor OrtIn unserer Projektregion Chikwawa im Süden Malawis bestehen nur etwa 30% der Kinder die Abschlussprüfung der Grundschule. Die anderen Kinder können auch nach acht Jahren Schulbesuch nicht lesen, schreiben oder rechnen! Viele Gründe führen zu dieser verheerenden Bilanz: fehlende Klassenräume, veraltete Lehrmethoden, viel zu wenig Lehrkräfte und damit Klassengrößen von über 100 Kindern sowie häufige Naturkatastrophen, die Schulausfälle zur Folge haben. Für diese immensen Herausforderungen gibt es keine einfachen Lösungen.In Malawi leben 21,5 Millionen Menschen. Mehr als die Hälfte sind unter 18 Jahre alt. Über 70% der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutgrenze von 1,90 Dollar pro Tag und 7,6 Millionen Erwachsene können nicht lesen und schreiben. Nur durch gute Bildung kann dieser Kreislauf der Armut durchbrochen werden.Arbeit/Ziele der Organisation vor OrtWir möchten allen Kindern den Abschluss der Grundschule ermöglichen. Der international bewährte Ansatz „Teaching at the Right Level“ ist dabei unser Mittel der Wahl, den wir an 12 Grundschulen umsetzen werden: 60 Lehrkräfte werden pädagogisch weitergebildet, starre Klassenverbünde werden aufgebrochen und die Kinder nicht mehr nach Alter, sondern gemäß ihres Lernstandes gruppiert. Im Rahmen dieses Projekts werden wir außerdem für 2592 Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf zusätzlichen Förderunterricht anbieten. Um nachhaltig die Wichtigkeit von Bildung in der ganzen Region zu verankern, werden wir Alphabetisierungskurse für Eltern durchführen, sowie mit Radio- und Plakatkampagnen auf das Thema aufmerksam machen.Gründe für die schlechten BildungschancenEinen großen Anteil hat die völlig unzureichende Finanzierung des Bildungssystems: Vielerorts lernen die Kinder unter Bäumen, da die Regierung nicht genügend Schulgebäude bereitstellt. Bei Hitze und Regenzeiten ist häufig kein Unterricht möglich. Außerdem gibt es zu wenig Lehrkräfte, sodass oft über 100 Kinder in einer Klasse sind! Dazu kommt, dass die Lehrkräfte schlecht ausgebildet sind und ausschließlich Frontalunterricht strikt nach Lehrplan umsetzen, ohne darauf einzugehen, ob die Kinder die Inhalte verstehen, die sie nachsprechen. Fehlende Bücher, Hefte, Stifte etc. kommen noch hinzu.Der Klimawandel beeinflusst die schlechten Bildungschancen zusätzlich: Regelmäßig ist Malawi schweren Naturkatastrophen, wie Überflutungen, Stürmen und Dürren, ausgesetzt. Dadurch werden ganze Schulen zeitweise als Evakuierungsunterkünfte genutzt oder beschädigt, sodass die Gebäude nicht mehr für den Schulunterricht nutzbar sind. Vor dem Hintergrund der ohnehin schon nicht ausreichend vorhandenen Schulgebäude durchbricht dies den Lernprozess zahlreicher Schulkinder.Weitere Informationen zum Projekt von ora Kinderhilfe international e.V. in Äthiopien finden Sie hier.