18.04.2012 - In der Provinz Lira in Uganda liegt das Millenniumsdorf Ogur der Welthungerhilfe. Der Ort befindet sich in einer Region, die jahrzehntelang unter dem gewaltsamen Konflikt zwischen der Lord’s Resistance Army (LRA) und der ugandischen Armee gelitten hat. 1,7 Millionen Menschen mussten seit den 1990er Jahren aus der Region fliehen und ihre Heimat verlassen, auch die Bewohner des Dorfes Ogur. Erst nach dem Waffenstillstandsabkommen im Jahr 2006 konnten sie zurück in ihre Dörfer kehren. Unter dem jahrelangen Ausnahmezustand leiden die Menschen aus Ogur und der gesamten Regio n bis heute. Das wird beispielsweise an der Entwicklung der Landwirtschaft deutlich: Besonders der jungen Generation fehlt Erfahrung auf diesem Gebiet. Regelmäßige Dürren und Überschwemmungen erschweren den Wiederaufbau der Landwirtschaft in dem Dorf und der Region zusätzlich. In Ogur ist in eine nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft ohne Hilfe nur schwer möglich. Die Welthungerhilfe, Mitgliedsorganisation von GEMEINSAM FÜR AFRIKA, hat Ogur deshalb zum sogenannten Millenniumsdorf deklariert und unterstützt es mit ihren Partnern vor Ort: Um die Landwirtschaft nach und nach wieder aufzubauen, stellen sie den Bauern hochwertiges und dem Standort angepasstes Saatgut zur Verfügung und unterstützen sie bei dem Anlegen von Waldparzellen, z.B. durch das Pflanzen von Obstbäumen. Dabei spielen vor allem auch Schulungen der ansässigen Bauern eine große Rolle. In sogenannten „Farmer Field Schools“ werden landwirtschaftliche Themen wie Anbau- und Bewässerungsmethoden behandelt und vermittelt. Mit diesen Programmen fördert die Welthungerhilfe nicht nur die Ernährungssicherungssicherung, sondern auch die Einkommenssicherung. Indem die Helfer vor Ort auch für die Vermarktung der landwirtschaftlich erzeugten Produkte konkrete Unterstützung bieten, tragen sie zur Erwirtschaftung höherer Haushaltseinkommen in Ogur bei. Außerdem unterstützt die Welthungerhilfe die einheimische Bevölkerung in dem für die Zukunft der Bevölkerung wichtigen Bildungsbereich: Insgesamt fünf Schulen werden in der Projektregion gebaut, und zwar ganz gesundheitsförderlich mit Latrinen und Regenwasserauffanganlage. Eine Schule davon ist in Ogur geplant. Eine weitere wichtige Komponente des Projekts ist nämlich die Verbesserung der Gesundheitslage. Neben der Bereitstellung von sauberem Trinkwasser werden regelmäßige Hygieneschulungen angeboten, wodurch die Gesundheitsvorsorge in Ogur verbessert wird. Seit 2006 engagiert sich die Welthungerhilfe in 24 sogenannten Millenniumsdörfern in verschiedenen Regionen Afrikas, Asiens und Südamerikas. In Afrika betreut die Welthungerhilfe zurzeit insgesamt vier Millenniumsdörfer: Ogur in Uganda, Mabote in Mosambik, Nentaraja in Kenia und Kongoussi in Burkina Faso. Angepasst an die individuellen strukturellen Bedingungen der einzelnen Dörfer verständigt sich die Welthungerhilfe in enger Zusammenarbeit mit den Dorfbewohnern und Partnerorganisationen vor Ort. Gemeinsam möchten sie einen Beitrag zur Erreichung eines oder mehrerer Millenniumsziele (Verlinkung), die 2001 von der zu internationalen Staatengemeinschaft zur Armutsbekämpfung formuliert wurden, leisten. Hilfe zur Selbsthilfe ist dabei das Prinzip der Organisation. Bei der Förderung der Dörfer bezieht die Welthungerhilfe bewusst die gesamte Region mit ein. So profitieren auch Menschen aus umliegenden Orten von neuen oder besser ausgestatteten Schulen, Gesundheitsstationen sowie geschaffenen Einkommensmöglichkeiten in den Millenniumsdörfern. Erfahren Sie mehr über die Initiative Millenniumsdörfer der Welthungerhilfe.