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Sierra Leone: Schutz vor Hunger und Armut

Die Folgen der Ebola-Epidemie sind in Sierra Leone immer noch spürbar. Mit unterschiedlichen Projekten in den Bereichen Bildung, Landwirtschaft und Einkommensförderung unterstützt unsere Bündnisorganisation ora Kinderhilfe die lokale Bevölkerung.

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Sierra Leone: Schutz vor Hunger und Armut

Leben in Sierra Leone  

Sierra Leone gehört zu den schwächsten Ländern der Welt. Auf dem Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen (HDI) belegt es Platz 179 von 188. Armut, Krankheit und Perspektivlosigkeit bestimmen das Leben der Menschen. 

Die Not der Bevölkerung 

60 Prozent der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Ein besonderes Problem ist die Jugendarbeitslosigkeit, die mit 70 Prozent extrem hoch ist. Armut und ein völlig überfordertes Gesundheitssystem haben dazu geführt, dass Sierra Leone besonders unter der 2014 ausgebrochenen Ebola-Epidemie zu leiden hatte. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Sierra Leone erst am 7. November 2015 für ebolafrei erklärt. 

Die Folgen der verheerenden Epidemie sowie die des Bürgerkriegs von 1991 bis 2002 sind allerdings überall im Land schmerzhaft spürbar. Viele Familien sind zerrissen. Mütter und Väter sind gestorben. Die Kinder sind als Waisen zurückgeblieben. Großes Elend beherrscht das Land – physisch wie psychisch. 

Familien stärken 

Nachdem ora Kinderhilfe während der Ebola-Krise Nothilfe leistete, wird das Land seit 2016 dauerhaft und nachhaltig von der Organisation unterstützt. Dazu wurde noch im Jahr 2015 die Vineyard Community Development (VCD) gegründet. In Zusammenarbeit mit ora Kinderhilfe lindert VCD das Leid der Menschen in Makeni im Landesinneren und in Grafton in der Nähe der Hauptstadt Freetown. 

Makeni 

In Makeni hat ora Kinderhilfe ein Patenschaftsprogramm für Kinder ins Leben gerufen. Die Jungen und Mädchen erhalten gesunde Nahrung, Kleidung und Schulmaterialien. Zudem hat ora Kinderhilfe Land für ein Landwirtschaftsprojekt als Einkommen generierende Maßnahme gekauft. Hier werden die Familienmitglieder der Patenkinder vor Ort in Landwirtschaft geschult. Auf dem Acker werden unter anderem Erdnüsse und Kartoffeln angebaut. Die Erlöse vom Verkauf der Ernte fließen als Löhne in die Familien, in den Erwerb von neuem Saatgut und in den weiteren Ausbau des Projektes. Parallel dazu lernen die Erwachsenen lesen und schreiben und werden in Buchführung sowie Hygienemaßnahmen unterrichtet. 

Grafton 

In Grafton haben wir im Juni 2017 eine Bäckerei eröffnet, die als Ausbildungsbetrieb dient. Junge Frauen erlernen dort das Handwerk und können so später selbst für sich und ihre Familien sorgen. In der Bäckerei wird hauptsächlich Bananenbrot und „Rich Cake“ gebacken und zum Verkauf angeboten. 

Zudem gibt es seit einiger Zeit eine Fußballmannschaft. Dort spielen ca. 30 Jugendliche im Alter zwischen 8 und 17 Jahren mit. Ziel ist es, den Jungen eine sinnvolle Beschäftigung neben der Schule zu geben, um sie Disziplin, Zielstrebigkeit, Erfolgserlebnisse und Teamgeist zu lehren und sie davon abzuhalten, auf die schiefe Bahn zu geraten. 

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Burundi: Von Ernährungszentrum bis Bäckerei

Unsere Mitgliedsorganisation ora Kinderhilfe arbeitet seit 2016 mit dem Projektpartner "Sojpae" zusammen. Unter anderem in Musaga: Dort haben sie ein Ernährungs- und Freizeitzentrum eingerichtet, unterstützen Familien bei der Hühner- und Ziegenzucht und fördern mit einer Bäckerei das Einkommen von Müttern.

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Burundi: Von Ernährungszentrum bis Bäckerei

Leben in Burundi

Der dicht bevölkerte Binnenstaat gilt als eines der ärmsten Länder der Welt. Auf dem Index der menschlichen Entwicklung belegt es den 185. Platz von insgesamt 189 Rängen. 2018 hatte das kleine Land das niedrigste BIP der Welt. Die Übernutzung der Böden, die Auswirkungen des Klimawandels, aber besonders die gravierenden Mängel in der Regierungsführung verhindern jeglichen Aufschwung. Politische Instabilität, fehlende Rechtsstaatlichkeit und fortwährende Menschenrechtsverletzungen sorgen dafür, dass die Bevölkerung in Elend und Armut verbleibt. Die Lebenserwartung liegt bei nur 60 Jahren.

Die Not der Bevölkerung

Mit 70 Prozent hat Burundi laut der Weltbank eine der höchsten Armutsraten der Welt. Das bedeutet, dass 1,4 Menschen von unter einem Dollar am Tag leben müssen. Die überwiegende Mehrheit der Menschen hungert. Etwa 2 Millionen Menschen drohen zu verhungern.

Die Kinder leiden besonders. Burundi ist ein sehr junges Land. 46 Prozent der Bevölkerung sind unter 15 Jahren alt. Umso schlimmer ist es, dass die Quote der Analphabeten bei 40 Prozent liegt. Kinder stellen die ärmste Bevölkerungsschicht dar. Etwa 11 Prozent aller lebend geborenen Kinder erleben ihr 5. Lebensjahr nicht. Sie sterben an Auszehrung oder vermeidbaren Krankheiten.

Tausende Mädchen und Jungen müssen Kinderarbeit verrichten. Ein Viertel der 10- bis 14-Jährigen schuftet schwer körperlich. Besonders schlimm sind die gewaltsamen und sexuellen Übergriffe auf Mädchen. Häufig geraten sie in die Fänge von Menschenhändlern, werden versklavt, verkauft und zur Prostitution gezwungen.

Vielseitige Projektarbeit in Musaga

Das mit wenigen Mitteln begonnene Ernährungszentrum der ora Kinderhilfe hat sich zu einem großen Projekt entwickelt. Weiterhin werden stark mangel- und unternährte Kinder dort mit einer speziellen hochkalorischen Diät aus natürlichen Zutaten versorgt. Deren Eltern erhalten Kurse zum Thema gesunde Ernährung. Sie lernen, was Vitamine sind, welche Inhaltsstoffe es gibt und was der Körper braucht, um ihn gesund zu erhalten. Der Erfolg der Behandlungen wird durch nachfolgende Hausbesuche bei den Kindern und Familien sichergestellt.

Darüber hinaus haben sich Behandlungen für Mütter im Ernährungszentrum etabliert. Mit Wurmkuren und anderen Behandlungen werden kranke Mütter behandelt. Für Schwangere gibt es ebenfalls Wurmkuren, Folsäuretabletten, ergänzende Lebensmittel bei gefährlichem Untergewicht der werdenden Mütter sowie Kurse zum Thema Ernährung und zur Schwangeren- und Kindergesundheit. Auch Hilfe im Umgang mit Behörden gehört dazu; seitdem ora Kinderhilfe das macht, haben deutlich mehr Kinder eine Geburtsurkunde erhalten.

Neben dem Ernährungszentrum gibt es im Freizeitzentrum zahlreiche Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Hausaufgabenhilfe, Tanz- oder Englischkurse machen den Teilnehmenden viel Freude.

Besonders arme Familien unterstützt ora Kinderhilfe mit Hühnern, Ziegen und Saatgut. Mehr als 400 Familien besitzen inzwischen Hühner und Ziegen. Die Zucht der Hühner hat sich auf über 2.500 Stück erhöht (Stand Oktober 2020).

Seit 2019 gibt es noch eine Bäckerei. Die dort produzierten Brote und Kuchen werden für den Einkaufspreis an die Mütter der ora-Patenkinder abgegeben. Diese wiederum verkaufen die Backwaren an Kundinnen und Kunden weiter. Die daraus erzielten Erlöse helfen den Familien ihre Situation zu verbessern.

 

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Afrikanische Schweinepest – Was ist das?

Die afrikanische Schweinepest ist eine höchstansteckende und meist tödliche Virusinfektion bei Schweinen. Seit 2020 werden auch in Deutschland verendete Wildschweine gefunden, die mit dem Virus infiziert waren.

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Afrikanische Schweinepest – Was ist das?

Die afrikanische Schweinepest ist eine hochansteckende Virusinfektion, die zwar für den Menschen ungefährlich ist, bei Haus- und Wildschweinen allerdings meist zum Tode führt. Das Virus kann in Fleisch, Knochen und Blut von Schweinen über Monate ansteckend bleiben und kann auch durch Schuhsohlen oder Werkzeuge verbreitet werden. 

Das Virus hat seinen Ursprung in Afrika, wo auch die höchste genetische Vielfalt gefunden werden kann. Durch Lebensmitteltransporte konnte sich die afrikanische Schweinepest (ASP) auch in Europa und Asien ausbreiten. 

Die afrikanische Schweinepest löst Fieber und innere Blutungen bei Schweinen aus, die meisten Tiere sterben, noch bevor ihr Organismus Antikörper ausbilden kann. 

Situation in Afrika 

In Afrika tritt die ASP zurzeit in 26 Ländern endemisch, also örtlich begrenzt, auf.  
Die ASP wirkt sich erheblich auf den Lebensunterhalt lokaler Gemeinschaften aus, die auf den Verkauf ihrer Tiere angewiesen sind, um die Bildung und gesundheitliche Versorgung ihrer Familien zu finanzieren. 

Das Risiko, welches ein Ausbruch der ASP mit sich bringt, ist gerade für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern groß: Die afrikanische Schweinepest kann leicht zum Tod einer ganzen Herde führen und somit den betroffenen Menschen ihre die Lebensgrundlage entziehen. 

Situation in Deutschland und Polen 

2020 wurde die ASP erstmals bei einem Wildschwein in Deutschland festgestellt. Laut dem europäischen Animal Disease Notification System (Tierseuchen-Benachrichtigungs-Behörde) infizierten sich 2021 schon 373 Wildschweine (Stand: 05.03.2021) in Deutschland. Polen verzeichnete dieses Jahr schon etwa doppelt so viele Fälle. Bislang ist es Landwirten allerdings gelungen, die Tierseuche aus den Ställen der Hausschweine herauszuhalten.  

Schutz vor der afrikanischen Schweinepest 

Bis jetzt konnte noch keine Impfung oder Behandlung gegen ASP entwickelt werden. Infizierte Tiere müssen separiert und geschlachtet werden. Ein Impfstoff wäre für die globale Schweinezucht eine starke Entlastung, mit einem solchen wird allerdings nicht vor Ende 2022 gerechnet. 

Was kann jede und jeder Einzelne tun? 

  • Kein Schweinefleisch aus dem Ausland mitbringen!
  • Keine Essensreste an Tiere verfüttern – insbesondere nicht an Wildschweine! 
  • Tierische Essensreste, wie bspw. Fleisch sollten nur im Restmüll entsorgt werden!  

Quellen:

o.A. / Afrikanische Schweinepest in AGES vom 19.03.2021 

Klose, M. / Afrikanische Schweinepest: die wichtigsten Fragen und Antworten in WWF Blog vom 10.09.2020  

o.A. / African swine fever in The University of Edinburgh vom 28.01.2021  

Maina, J. / CRISPR offers hope for controlling African swine fever in Genetic Literacy Project vom 22.03.2021 

Redaktionsnetzwerk Deutschland / Sechs Monate nach erstem Schweinepest-Fall: Landwirte bangen um Existenz in Märkische Allgemeine vom 09.03.2021 


ADRA in Togo: Aufbau ökologischer Landwirtschaft

Unsere Bündnisorganisation ADRA unterstützt Menschen in Togo bei der Einführung einer ökologischen Landwirtschaft, damit sie die Armut überwinden können.

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ADRA in Togo: Aufbau ökologischer Landwirtschaft

In der Maritime Region, im Süden Togos, schließen sich Kleinbauern in Kooperativen zusammen, um ihre Ernte und ihr Einkommen zu verbessern. Gemeinsam möchten sie mit der Einführung einer ökologischen Landwirtschaft die Qualität ihrer Agrarprodukte verbessern und neue Arbeitsplätze schaffen. ADRA unterstützt 1.500 Kleinbauern und ihre Familien, dieses Ziel zu erreichen. Sie erhalten Bio-Saatgut und Arbeitswerkzeuge. Zudem erlernen die Menschen neue Anbautechniken. Schließlich wird bei administrativen Belangen Hilfe angeboten. 

Dieses Projekt wird gefördert durch: german cooperation 

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