Bis vor Kurzem noch galt das westafrikanische Mali bei vielen als „afrikanisches Erfolgsmodell“. Doch seit dem Frühjahr dieses Jahres gilt es jetzt als „Schauplatz des Krieges gegen den Terror“. Seit Ende Januar liefern sich Tuareg Rebellen und die malische Armee brutale Kämpfe im Norden des Landes. Im März putschte das Militär gegen den Präsidenten Touré am Ende seiner 2. Präsidentschaft. Auslöser scheint der Frust über schwere militärische Rückschläge im Norden des Landes, welcher mittlerweile unter Führung einer labilen Koalition aus Tuareg und AQIM nahestehende Gruppierungen (Al-Qaida im Islamischen Maghreb) seine Unabhängigkeit erklärt hat. Die Sicherheitslage der gesamten Region gilt aufgrund des Festsetzens von AQIM als kritisch. ECOWAS und AU sind entsprechend alarmiert und engagieren sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten, um auf eine rasche Wiederherstellung einer verfassungsmäßigen Ordnung zu drängen sowie die regionale Sicherheit zu gewährleisten. Die Initiative Südliches Afrika (INISA) und die Society for International Development (SID-Berlin) führen aus aktuellem Anlass im Berliner Afrika-Haus eine Veranstaltung zum Thema "Mali – Demokratisierung, Separatismus und Islamismus" durch. Am Mittwoch, 12. September 2012, 19:00 Uhr findet im Afrika Haus in der Bochumer Straße. 25 in Berlin eine Diskussion über die Chancen für eine baldige Re-Demokratisierung Malis statt. Mehr Informationen. Über 450.000 Malier sind mittlerweile auf der Flucht vor den kämpferischen Auseinandersetzungen. Sie suchen Schutz in den Nachbarländern Algerien, Mauretanien, Niger und Burkina Faso. Es sind größtenteils Tuareg, aber auch andere ethnische Gruppen sind unter ihnen. Die meisten sind Nomaden, die versuchen auch ihr Vieh zu retten. In den Zufluchtsländern leben die Flüchtlinge unter äußerst harten Bedingungen. Denn die gesamte Sahelregion leidet seit Monaten unter einer schweren Dürre und Hunger. Viele der Flüchtlinge leiden unter Malaria, Durchfall und anderen Infektionskrankheiten. In Niger ist aufgrund der starken Regenfälle und der schlechten hygienischen Zustände die Cholera ausgebrochen. Mehr als 185.000 Malier sind auch innerhalb ihres eigenen Landes auf der Flucht. Sie leben unter prekären Umständen in spontan errichteten Notunterkünften. Durch die schlechte Sicherheitslage haben Hilfsorganisationen so gut wie keinen Zugang zu ihnen. Hier erfahren Sie mehr zur Situation. Auf der Seite des UNO Flüchtlingshilfe e.V., Mitgliedsorganisation von GEMEINSAM FÜR AFRIKA, berichten in einem Video malische Flüchtlinge über ihren täglichen Überlebenskampf in der mauretanischen Wüste. Das Video zeigt zudem die Flüchtlinge mit sauberem Trinkwasser zu versorgt werden. Bild: UNO Flüchtlingshilfe e. V.