Die Vereinten Nationen haben am Montag in New York ihren Jahresbericht zu den Millenniums-Entwicklungszielen (MDG) veröffentlicht. Dem Bericht zufolge wird das Ziel, den Anteil der Hungernden an der Weltbevölkerung bis 2015 zu halbieren, nicht erreicht. Die absolute Zahl der Hungernden ist - rund 842 Millionen Menschen - relativ konstant. Unsere Mitgliedsorganisation Welthungerhilfe und andere NGOs verwiesen auf eine "gemischte Bilanz" der MDG. So hätten einige Meilensteine wie die Halbierung des Anteils der Armen, die Verbesserung der Einschulungsrate insbesondere von Mädchen sowie der Kampf gegen HIV/AIDS das Leben der Menschen in den Entwicklungsländern deutlich verbessert. Bei der Verringerung der Armut, dem verbesserten Zugang zu sauberem Trinkwasser und bei der Verbesserung der Einschulungsrate von Mädchen seien die Entwicklungsziele bereits erreicht worden, so der Millenium Development Goals Report 2014. Bei gleichbleibenden Trends würden auch die Ziele hinsichtlich der Bekämpfung von Malaria, Aids und Tuberkulose erreicht. Das Hunger-Ziel sei "in Reichweite", teilten die Vereinten Nationen mit. Der MDG-Bericht basiert auf offiziellen Statistiken und Schätzungen der UN-Organisationen und nationalen Statistiken, die aber häufig ein verzerrtes Bild widerspiegeln."Beachtliche Erfolge", so unsere Mitgliedsorganisation, die Welthungerhilfe, "gab es auch beim Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die angestrebte Halbierung des Anteils der Hungernden dagegen ist bisher nicht gelungen; auch deren absolute Zahl ist mit 842 Millionen Menschen immer noch erschreckend hoch." "Der Rückgang des Hungers verlangsamt sich. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass besonders in den Regionen, die weit vom Ziel entfernt sind wie Afrika südlich der Sahara und Südasien, der Hunger bis 2015 halbiert werden kann. Das Menschenrecht auf Nahrung muss auch in der nächsten Phase Priorität haben", sagte der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Wolfgang Jamann. Die bisherigen Zahlen des UN Berichts erfassen nach Angaben der Welthungerhilfe auch nicht die Menschen, die weltweit unter dem Mangel an Mikronährstoffen leiden. Etwa zwei Milliarden Menschen nähmen nicht ausreichend Eisen, Vitamin A oder andere Nährstoffe zu sich und seien dadurch mangelernährt. Diese Art des "versteckten Hungers", der unter anderem zu Kleinwuchs bei Kindern führt, müsse ebenfalls thematisiert werden. Die im Jahr 2000 von den Staats- und Regierungschefs vereinbarten Millenniums-Entwicklungsziele sollen bis 2015 erreicht werden. Gegenwärtig werden in verschiedenen internationalen Foren neue, weltweit gültige Entwicklungsziele für die Zeit nach 2015 verhandelt. "Es ist von zentraler Bedeutung, dass die Überwindung des Hungers bis 2025 elementarer Bestandteil der neuen Entwicklungsziele wird", betonte Jamann. Weitere Informationen zu dem UN Bericht finden Sie hier. Foto: UN