Afrikanische Frauen und die Technikbranche

07.04.2016: Noch immer haben es Frauen – weltweit – aber auch in vielen Ländern Afrikas schwer, in der Technikbranche Fuß zu fassen. Männer dominieren diesen Sektor weiterhin mit großem Abstand. Doch es gibt auch immer wieder Erfolgsgeschichten von Frauen, die in der Technikbranche Erfolg haben, sich einen Namen gemacht und ihre eigenen Firmen etabliert haben.

Weitersagen

Afrikanische Frauen und die Technikbranche

Firmen wie Andela, die sich auf das Anwerben und Ausbilden von jungen Technik-Talenten in Afrika spezialisiert haben, tragen einen Teil zum Richtungswechsel und zum Umdenken bei. Sie setzen bei der Rekrutierung mittlerweile vermehrt auf Frauen, um die Gleichberechtigung in der Technikbranche voranzutreiben. Auch Initiativen wie „Black Girls Code“ wollen die Integration von Mädchen und Frauen in der IT-Welt verbessern. Sie fördern Mädchen im Alter von sieben bis siebzehn Jahren, um ihnen eine spätere Karriere in dieser Branche zu ermöglichen

Wir stellen fünf afrikanische Frauen vor, die es geschafft haben, sich in der noch immer Männer-dominierten Branche einen Namen zu machen:

1. Rebecca Enonchong

Die aus Kamerun stammende Rebecca Enonchong gründete 1999 ihre Firma AppsTech, die  sie bis heute leitet. AppsTech entwickelt Apps und Software für Firmen aus mehr als 40 Ländern auf drei Kontinenten. Zusätzlich teilt Enonchong ihre langjährige Branchenerfahrung mit jungen Unternehmern und Entwicklern, die in der Branche Fuß fassen wollen. Um die Entwicklung von Technologie in Afrika voranzutreiben hat sie außerdem das Africa Technology Forum ins Leben gerufen.

Weitere Informationen zu Rebecca Enonchong

2. Jamila Abass, Linda Kwamboka, Susan Oguya

Gemeinsam entwickelten Jamila Abass, Linda Kwamboka und Susan Oguya die Software MFarm, die ländliche Bauern per SMS mit den Großhändlern in den afrikanischen Metropolen und dem Exporthandel in Kontakt bringt. Das Programm macht es den Bauern möglich, jederzeit über den Warenpreis ihres Produktes Bescheid zu wissen und ihre Produkte über einen virtuellen Marktplatz zu vertreiben.

Weitere Informationen zu MFarm und Jamila Abass, Linda Kwamboka und Susan Oguya.

3. Anne Amuzu

Anne Amuzu ist die Mitbegründerin und Entwicklerin für Nandimobile Ltd., eine Firma, die sich auf die Entwicklung von SMS-Services spezialisiert hat. Sie hat einen Abschluss von der ghanaischen „Meltwater Entrepreneurial School of Technology“ (MEST). Mittlerweile hat Nandimobile schon über 20 Kunden in Ghana. Nach ihrem Abschluss 2010 gründete Anne Amuzu die Firma gemeinsam mit zwei ihrer Kommilitonen. Für ihre erste Software „Gripeline“ erhielten sie 2010 den international anerkannten und renommierten „Best Business“ Preis bei der „Rising Talent“ Konferenz in San Francisco.

Weitere Informationen zu Anne Amuzu.

4. Clarisse Iribagize

Clarisse Iribagize ist die Gründerin von „HeHe Limited“, eine Firma, die  Programme für ihre Kunden entwickelt, damit diese wiederum so effizient und kostengünstig wie möglich mit ihren Kunden in Kontakt treten können. „HeHe Limited“ wurde 2010 gegründet und hat ihren Sitz in Ruandas Hauptstadt Kigali. Zu den Kunden von „HeHe Limited“ gehören mittlerweile afrikanische Branchenriesen wie MTN oder Ministerien der ruandischen Regierung. Eines ihrer Ziele ist es, ein Zentrum zu entwickeln, in dem Kinder und insbesondere Mädchen, von klein auf mit Technologie und Programmieren in Berührung kommen.

Weitere Informationen zu Clarisse Iribagize und „HeHe Limited“

5. Nkemdilim Uwaje Begho

Die Nigerianerin Nkemdilim Uwaje Begho gründete „Future Software Resources Limited“, eine IT-Firma, die sich auf die Online-Lern Programme und Cyber-Sicherheit spezialisiert hat. Sie ist eine der wenigen Frauen, die es in Nigeria geschafft haben in der Branche Fuß zu fassen. Regelmäßig teilt sie ihre Erfahrungen und ihr Wissen mit Jungunternehmern und Kindern aus weniger privilegierten Haushalten.

Weitere Informationen zu Nkemdilim Uwaje Begho

Foto: Anne Amuzu – Launch Conference – San Francisco, CC BY-SA 2.0