Benin: Familienmediationen auf lokaler Ebene zur Förderung der elterlichen Verantwortung

Das elterliche Verantwortungsbewusstsein für Kinder und ihre Rechte ist im Projektgebiet gestiegen, die Gleichstellung der Frau (z. B. in Sorgerechtsfragen) bleibt aber problematisch.

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Benin: Familienmediationen auf lokaler Ebene zur Förderung der elterlichen Verantwortung

Unsere Mitgliedsorganisation Kinderrechte Afrika e. V. hat gemeinsam mit ihrem Partner ESGB vor Ort in Benin eine Langzeitstudie in den Départements Ouémé und Plateau durchgeführt. Über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren wurden Eltern zu ihrer Auffassung von Verantwortungsbewusstsein für Kinder und ihre Rechte befragt.

Besonders im Plateau zeigte sich eine Bewusstseinsänderung in der Bevölkerung hinsichtlich der Rechte der Kinder und der Verantwortlichkeiten der Eltern: Während 2019 noch 85% der befragten Eltern fanden, dass Gewalt in der Erziehung gerechtfertigt sei, konnten dies 2022 nur noch 9% bestätigen. Auch in Bezug auf das Empfinden der Minderjährigkeit lassen sich große Unterschiede feststellen: Nachdem in der ersten Umfrage 45% der Eltern des Plateau Kinder bis zum Alter von 18 Jahren als minderjährig bezeichneten, wuchs der Anteil in der neuesten Befragung auf 93%.

Die Umfrage bestätigt, dass in beiden Départements das Wissen um die Rechte der Kinder und die Pflichten der Eltern gestiegen ist. Allerdings muss die Sensibilisierungsarbeit zum Thema elterliche Mitverantwortung fortgeführt werden, da die Gleichstellung der Frau problematisch bleibt. In der Praxis ist zu beobachten, dass Mütter sowohl in der Erziehung ihrer Kinder, in der Hausarbeit als auch finanziell noch immer den größten Anteil stemmen. Ziel ist es, die Familienväter in diesem Bereich zu sensibilisieren, damit diese eine größere Mitverantwortung tragen. Es soll auch das Bewusstsein entstehen, dass die Gleichstellung der Frau in der Gesellschaft zu einer besseren Fürsorge der Kinder führt.

Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie hier.

Quelle: Kinderrechte Afrika e. V:

Verfasst am 28. Juli 2022