Der innovative Pflege-Roboter aus Senegal
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Der innovative Pflege-Roboter aus Senegal
Der innovative Pflege-Roboter aus Senegal
Junge Gründerinnen und Erfinder aus Afrika zeigen, wie technische Lösungen unterstützend im Kampf gegen Covid-19 eingesetzt werden können. Lamine Mouhamed Kébé und Mohamed Gueye sind Studenten an der Universität Ecole Superieure Polytechnique in Dakar, Senegal. Sie waren gerade dabei Schließfächer mit WLAN zu entwickeln, als die Corona-Pandemie Afrika erreichte.[1] Im April 2020 startete die Universität dann die Entwicklung des Roboters namens „Docteur Car“.
Medizinische Versorgung neu gedacht
Der Krankenhaus-Roboter teilt Essen und Medikamente aus. Außerdem ist er mit einer internen Kamera ausgestattet. Die Kontrolle läuft über eine dazugehörige App.
Die moderne Ausstattung ermöglicht dem medizinischen Personal über den Roboter mit den Patientinnen und Patienten zu kommunizieren. Denn „Docteur Car“ spricht vier Sprachen: Englisch, Französisch, Pulaar und Wolof.[2] Wolof ist die Muttersprache von rund 4,6 Millionen Senegalesen und gilt für zusätzliche 7,8 Millionen als Lingua franca, insbesondere in Dakar. Pulaar wird von den Fulani gesprochen, einem ehemaligen Nomadenvolk Westafrikas, welches heute sesshaft ist.
Diese Sprachfunktion ist insbesondere für die Behandlung von Menschen in sehr abgelegenen Regionen interessant. Denn viele Menschen in ländlichen Gebieten haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. So könnte die Erfindung auch unabhängig der Corona-Pandemie vielen Menschen helfen, nicht nur in Senegal!
Corona-Situation in Senegal
Obwohl Senegal im Vergleich zu europäischen Staaten oder den USA weniger Corona-Fälle aufweist, stellt das Coronavirus weiterhin eine Bedrohung für die Senegalesen und ihr Gesundheitssystem dar. Die Folgen der Ausbreitung sind in Ländern mit schwächerer Infrastruktur deutlich schwerer. Es mangelt oft an der notwendigen Ausstattung, um eine flächendeckende Ausbreitung zu bekämpfen. Das Virus wird teilweise durch das Krankenhauspersonal übertragen, da diese dem Virus täglich ausgesetzt sind.[3]
Vision
Ziel der Erfindung ist es, den Kontakt zwischen dem medizinischen Personal und Covid-19-Patientinnen und Patienten zu verringern. Dies würde die Zahl der Neuinfektionen senken und das medizinische Personal schützen.
Derzeit arbeiten die jungen Erfinder der senegalesischen Universität an Verbesserungen, um zukünftig auch medizinische Tests von ihrem Roboter durchführen zu lassen. Die Innovation hat folglich viele positive Auswirkungen auf den Klinikalltag. Zusätzlich zum Schutz des Personals werden die Kosten für teure Ausstattung und Schutzausrüstung gesenkt. Denn nach einmaliger Nutzung müssen diese entsorgt werden. Der Roboter benötigt dies nicht.
Weitere Informationen unter:
[1] Bonn Sustainability Portal (2020) GIZ | „Gute Besserung“: Studenten aus Senegal entwickeln sprechenden Pflege-Roboter
[2] Emergency Live (2020) Senegal: Docteur Car fights COVID-19, Polytechnic Institut of Dakar presents the robot with anti-COVID innovations
[3] France 24 (2020) Senegal’s engineering students design machines to fight Covid-19