Bienenschutz in Afrika: ein positives Beispiel aus Kamerun
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Bienenschutz in Afrika: ein positives Beispiel aus Kamerun
Zwei Drittel unserer Nahrungsmittel hängen von der Bestäubung durch Insekten wie Bienen ab. Durch industrielle Landwirtschaft und den Einsatz von Pestiziden wird es für Bienen jedoch immer schwieriger, Nahrung zu finden. Immer mehr Bienenvölker sterben. In Afrika setzen sich daher Menschen wie der Deutschlehrer Josue Damatal aus Kamerun für den Schutz und den Fortbestand der Bienen ein.
Warum Bienen geschützt werden müssen
Der Schutz der Bienen spielt bei uns wie auch in Afrika eine entscheidende Rolle für jeden von uns. Denn es sind Bienen, die unsere Nahrung sichern. Laut Informationen von Greenpeace hängen allein in Europa 4.000 Gemüsesorten von Bienen ab. Vor allem in der Saatguterzeugung und im Obst und Gemüseanbau wird durch die Bestäubungsarbeit von Insekten wie Bienen ein Wert geschaffen, der den Erlös aus Honig und Wachs um das Zehn- bis Fünfzehnfache übersteigt.
Damit Bienen ihre Arbeit verrichten können, benötigen sie ein vielfältiges Angebot an blühenden Pflanzen. Ihre natürliche Nahrungsgrundlage sind Pollen und Blütennektar. Beim Sammeln dieser „Rohstoffe“ bleiben Pollen im Haarkleid der Biene haften, die sie beim Besuch der nächsten Blüte auf diese Überträgt. Diese Pollenübertragen nennt man Bestäubung und ist der Keim einer neuen Pflanze.
Die Arbeit von Josue Damatal aus Kamerun
Projekte, die sich für den Fortbestand der Bienen einsetzen, sind schwer zu finden. Umso wertvoller ist die Arbeit des Deutschlehrers aus Kamerun Josue Damatal. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, das Bienensterben in seinem Land aufzuhalten und die Population der wichtigen Nutztiere zu sichern. In den zwei von ihm gegründeten Imkergruppen „Gic Amis des Abeilles de Tala-Mokolo“ im Norden Kameruns und „Ntui Bee’s Friends“ im Süden sensibilisiert er junge Menschen zum Thema Bienenschutz und bringt ihnen die entsprechenden Grundlagen rund um diese Wissenschaft bei.
In einem Interview haben wir Josue Damatal über seine Arbeit befragt:
Welche konkreten Ziele verfolgen Sie mit Ihrer Arbeit?
„Wir wollen mehr Personen für den Bienenschutz gewinnen, deshalb organisieren wir Seminare, Vorträge und Unterrichtseinheiten an Schulen zum Thema. Unser Ziel ist Bewusstsein zu schaffen für die unentbehrliche Rolle der Bienen und die fatalen Folgen von Buschfeuer, chemische Pestiziden und Abholzung bzw. Waldzerstörung. Darüber hinaus wollen wir unsere Teilnehmer ermutigen, selber Bienen zu züchten und von den Erzeugnissen zu profitieren. Das konkrete Ziel der Imkergruppen: Jede Familie soll einen eigenen Bienenstock unterhalten. Und jedes Familienmitglied soll eine bienenfreundliche Blume pflanzen. Bienenzucht kann das Leben der armen und ländlichen Bevölkerung verbessern.“
Welche Erfolge haben Sie bereits erzielt?
„Immer mehr Menschen interessieren sich für Bienen und fordern Informationen von uns an. Heute rufen uns Personen an, die irgendwo einen Bienenschwarm gesehen haben, damit wir uns darum kümmern. Früher hätten sie die Bienen mit Feuer oder chemischen Produkten getötet. Die Menschen wissen mehr um die wertvollen Produkte der Bienen und integrieren sie in ihre Essgewohnheiten. Immer mehr Schülerinnen und Schüler wollen eigene Bienen haben und sensibilisieren ihre Freunde für die Chancen der Bienenzucht.“
Vor welchen Herausforderungen stehen Sie in Kamerun?
„Viele Menschen sind skeptisch und vorurteilsbehaftet und verstehen nicht den Wert unserer Arbeit. Außerdem haben wir immer wieder Probleme unsere Arbeit zu finanzieren und die wichtigsten Materialien zu beschaffen. Es fehlt zum Beispiel an Imkeranzügen, Schleiern und Rauchern. Ohne Imkerkleidung ist es aber schwierig sich den Bienen zu nähern, denn sie sind sehr aggressiv.“
Bienenschutz in Afrika
Aber nicht nur in Kamerun setzen sich immer mehr Menschen für den Schutz von Bienen ein. Initiativen wie zum Beispiel Africa BeeCause aus Gambia, Succesfull African Beekeeping aus Tansania oder die Beekeepers Assiciation of Zimbabwe verzeichnen immer mehr Zulauf. Diese Initiativen, wie auch die von Josue Damatal aus Kamerun, geben ihr Wissen über die nachaltige Züchtung und den Schutz dieser wertvollen Nutztiere, von denen unser aller Schicksal abhängt, weiter. Wir alle sollten uns mehr Gedanken machen, wie wir den Bienenschutz intensiver in unseren Alltag integrieren. Afrika geht hier mit gutem Beispiel voran.
Foto: Josue Damatal